Die russische Fluggesellschaft Aeroflot sieht sich nach einem gravierenden Cyberangriff weiterhin mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, die auch am Folgetag die Reisepläne zahlreicher Passagiere beeinflussen. In den frühen Morgenstunden kam es Berichten zufolge zu einer selektiven Anzahl von Flugabsagen, wobei die Situation sich inzwischen ein Stück weit normalisiert hat. Aktuell plant die Fluggesellschaft, 216 der ursprünglich 233 angesetzten Flüge durchzuführen, was einer deutlichen Stabilisierung der Lage entspricht.
Wie die renommierte russische Nachrichtenagentur Interfax berichtet, sind gemäß den Echtzeitinformationen des Flughafens Scheremetjewo in Moskau insgesamt 53 Flüge von den Beeinträchtigungen betroffen. Dazu gehören sowohl Abflüge als auch Ankünfte, und die Störungen erstrecken sich auch auf Flüge der Tochtergesellschaft Rossija. Dies verdeutlicht die weitreichenden Konsequenzen des Angriffs auf die operativen Abläufe von Aeroflot.
Bereits am Vortag musste die Airline mit einer Vielzahl von Flugstreichungen fertigwerden, die auf tiefgreifende Probleme innerhalb der IT-Infrastruktur zurückgeführt werden. Die Angriffe werden mutmaßlich von proukrainischen Hackergruppen orchestriert, die angegeben haben, sich beinahe ein Jahr lang auf diesen Eingriff vorbereitet zu haben. Den Hackern soll es gelungen sein, Zugang zu rund 7.000 Servern zu erlangen und damit beträchtliche Schäden an der IT-Landschaft von Aeroflot zu verursachen.
Der offizielle Sprecher des Kremls, Dmitri Peskow, äußerte in einer Pressekonferenz deutliche Besorgnis über diese beunruhigenden Vorfälle. Er betonte die Dringlichkeit verstärkter Sicherheitsmaßnahmen, um zukünftige Cyberbedrohungen effektiver abwehren zu können. Solche Angriffe verdeutlichen die zunehmende Verwundbarkeit kritischer Infrastrukturen in einer digitalisierten Welt, was eine enge Zusammenarbeit zwischen Regierung und Unternehmen im Bereich der Cybersicherheit erfordert.