21. November, 2025

Wirtschaft

Covestro begrüßt neue Ära: Arabische Investition sichert Zukunftsperspektiven

Die kürzlich erfolgte Übernahme des Spezialchemieunternehmens Covestro durch die XRG, eine Tochtergesellschaft der Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc), stellt einen signifikanten Wandel in der Eigentümerstruktur des deutschen Konzerns dar. Diese Transaktion wurde sowohl von der Europäischen Kommission als auch vom Bundeswirtschaftsministerium genehmigt, wodurch der Weg für den neuen Eigentümer geebnet wurde. Diese Entwicklung verdeutlicht die wachsende Attraktivität europäischer Chemieunternehmen für internationale Investoren, insbesondere aus den Staaten der Golfregion.

Mit der Übernahme durch XRG erhofft sich Covestro nicht nur einen finanziellen Aufschwung durch frisches Kapital, sondern auch eine strategische Neuausrichtung, die von den umfangreichen Ressourcen und der globalen Reichweite des neuen Eigentümers profitiert. Covestro, das aus der ehemaligen Kunststoffsparte von Bayer hervorgegangen ist, produziert essenzielle Materialien, die in Schlüsselindustrien wie der Automobil- und Haushaltsgeräteproduktion Verwendung finden. Trotz der neuen Eigentumsverhältnisse behält das Unternehmen seine bedeutenden deutschen Standorte wie Leverkusen, Dormagen, Krefeld-Uerdingen und Brunsbüttel bei, an denen mehr als 7.000 der weltweit insgesamt 17.500 Mitarbeiter beschäftigt sind.

Markus Steilemann, Vorstandsvorsitzender von Covestro, zeigte sich optimistisch und betonte, dass die Zusammenarbeit mit XRG nicht nur die Innovationskraft des Unternehmens stärken, sondern auch die digitale Transformation und die Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft beschleunigen werde. Auf der anderen Seite äußerte sich Rainer Seele, ein führender Manager von XRG, ambitioniert und erklärte, dass das Ziel bestehe, sich langfristig unter den führenden drei Investoren in der globalen Chemieindustrie zu etablieren. Dies verdeutlicht die strategischen Ziele des Unternehmens und unterstreicht die Bedeutung der Übernahme.

Mit der finalen Genehmigung durch das Wirtschaftsministerium ist die technische Abwicklung der Transaktion, bekannt als Closing, nur noch eine Formalität. Diese positive Entwicklung geschieht jedoch nicht im luftleeren Raum: Covestro steht – ähnlich wie andere Chemiekonzerne – vor erheblichen Herausforderungen. Im dritten Quartal musste das Unternehmen aufgrund der angespannten Handelslage und gestiegener Energiekosten einen Umsatzrückgang von 12 Prozent sowie einen Nettoverlust von 47 Millionen Euro verzeichnen. Diese Zahlen unterstreichen die Notwendigkeit der eingeleiteten Maßnahmen zur Stabilisierung und zum Wachstum unter den neuen Eigentumsverhältnissen.