11. Oktober, 2025

Wirtschaft

Chinesische Beteiligungsgesellschaft Lingyun plant strategische Neuausrichtung der Kiekert AG

Der in China ansässige Automobilzulieferer Lingyun hat bekräftigt, weiterhin an der Kontrolle über den insolventen Spezialisten für Autoschlösser, Kiekert, festzuhalten. Das Unternehmen betont, dass es oberste Priorität sei, das Insolvenzverfahren so rasch wie möglich abzuschließen. Diese Absicht wurde durch einen Unternehmenssprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur öffentlich gemacht. Lingyun plant, entscheidende Maßnahmen zu ergreifen, um das Insolvenzverfahren zu klären und ein tragfähiges Geschäftsmodell für die Zukunft zu entwickeln. Dieses Modell soll die Zustimmung aller relevanten Interessengruppen erhalten, um eine nachhaltige Geschäftsstrategie zu gewährleisten.

Die Bedeutung der Unternehmensstandorte in Deutschland, insbesondere in Nordrhein-Westfalen, wird von Lingyun als außerordentlich wichtig eingeschätzt. Der Betrieb in dieser Region spielt eine zentrale Rolle in der zukünftigen Ausrichtung des Unternehmens. Lingyun hebt hervor, dass mittlerweile ein regelmäßiger und konstruktiver Dialog mit allen beteiligten Parteien besteht. Dieser Austausch ist von einem hohen Maß an Vertrauen und Vertraulichkeit geprägt, was als wesentliche Grundlage für die zukünftigen Entscheidungsfindungen dient.

Der Hintergrund für die Insolvenz ist auf eine Entscheidung des Amtsgerichts Wuppertal zurückzuführen, das am 23. September ein vorläufiges Insolvenzverfahren anordnete. Auslöser der Insolvenz waren erhebliche finanzielle Verpflichtungen seitens Lingyun, die nicht erfüllt wurden und sich im dreistelligen Millionenbereich bewegen. Unmittelbar betroffen von diesen Entwicklungen sind rund 700 Mitarbeiter am Standort in Heiligenhaus, während Kiekerts internationale Tochtergesellschaften nicht in das Insolvenzverfahren einbezogen sind.

Hakan Civelek von der IG Metall erläuterte, dass es eine Möglichkeit zur Rücknahme des Insolvenzantrags gibt, sollte die Zahlungsunfähigkeit behoben werden. Obwohl er sich nicht zur Wahrscheinlichkeit eines solchen Szenarios äußern wollte, vermittelte er den Eindruck, dass Lingyun ernsthafte Anstrengungen unternimmt, um Kiekert vollumfänglich wieder in Besitz zu nehmen. Es wird deutlich, dass Lingyun die finanzielle Schieflage, in der sich das Unternehmen befindet, bereits vor der Insolvenzanmeldung bewusst war.

Durch die kräftigen Bestrebungen von Lingyun und die enge Zusammenarbeit mit den Interessengruppen wird das Ziel verfolgt, Kiekert wieder zu einem konkurrenzfähigen Akteur innerhalb der Automobilzuliefererindustrie zu machen. Die nächsten Schritte hängen davon ab, inwiefern ein Konsens über die Wiederherstellung der wirtschaftlichen Stabilität erreicht werden kann.