Zwei Drittel wollen kürzere Arbeitszeiten
Laut der Erhebung unter 2.000 Arbeitnehmern gaben 67 Prozent an, künftig weniger arbeiten zu wollen. 60 Prozent erklärten, dass sie nicht bereit seien, zusätzliche Arbeitsstunden zu leisten.
64 Prozent bezweifeln, dass Mehrarbeit notwendig sei, um Wohlstand und Wachstum zu sichern.
Trendwende in der Arbeitskultur
Noch 2016 wünschten sich Beschäftigte im Schnitt eine längere Wochenarbeitszeit von 0,6 Stunden. Heute zeigt sich das Gegenteil.
Besonders ausgeprägt ist die Entwicklung bei den Jüngeren: 74 Prozent der 26- bis 34-Jährigen möchten weniger arbeiten, bei den 18- bis 25-Jährigen halten 59 Prozent Überstunden für nicht notwendig.
Ökonomen warnen vor Wohlstandsverlust
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sieht ohne längere Arbeitszeiten die Grundlage für Wachstum gefährdet. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hatte Arbeitnehmer erst kürzlich zu mehr Einsatz aufgerufen. Christoph Ahlhaus, Geschäftsführer des Verbands Der Mittelstand, warnte, Deutschland könne „im Chill-Modus international nicht bestehen“.

Produktivität stagniert
Während die Einsatzbereitschaft sinkt, tritt die Produktivität seit Jahren auf der Stelle. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes leisteten 2024 rund 4,4 Millionen Menschen Überstunden, allerdings weniger als im Jahr zuvor.
Selbstständige arbeiten weiterhin deutlich mehr: 36 Prozent von ihnen überschreiten die 48-Stunden-Grenze, bei Angestellten sind es nur 4,3 Prozent.
Gehalt als stärkster Anreiz
Trotz der wachsenden Präferenz für Freizeit bleibt Geld ein entscheidender Hebel. Unter den Befragten, die bereit sind, länger zu arbeiten, nannten 59 Prozent finanzielle Gründe.
49 Prozent hielten Bonuszahlungen für den stärksten Motivator, 46 Prozent wünschten sich höhere Überstundenvergütung, 45 Prozent zusätzliche Urlaubstage.
Ursachen vielfältig
Als Hauptgründe für den Wunsch nach weniger Arbeit nannten 62 Prozent mehr Zeit für Hobbys, 58 Prozent weniger Stress und 51 Prozent mehr Zeit für Familie und Freunde. 19 Prozent gaben an, Care-Arbeit wie Pflege von Angehörigen oder Kinderbetreuung sei ausschlaggebend.
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