Ein Fonds mit Geschichte – und Gegenwart
Seit 1989 steht Carmignac Investissement für globales Stockpicking ohne Benchmark-Fesseln. Rund 4,2 Milliarden Euro verwaltet der Fonds aktuell. Doch wichtiger als die Zahl ist die Strategie: Fondsmanager Kristofer Barrett ignoriert Modetrends und Indizes, setzt stattdessen auf eine Auswahl von rund 80 Titeln, in die er wirklich Überzeugung investiert.
Das Konzept hat 2025 funktioniert. Während der MSCI AC World NR Index schwächelte, landete der Fonds im obersten Dezil seiner Kategorie. Auf Drei-Jahres-Sicht liegt er im ersten Quartil. Für Anleger bedeutet das: Wer dabeigeblieben ist, wurde belohnt.

KI als Wachstumsmotor
Kaum ein Thema prägt die Märkte stärker als künstliche Intelligenz. Barrett hat den Fonds früh auf Unternehmen ausgerichtet, die von der Infrastrukturwelle rund um KI und Cloud profitieren:
- TSMC – Halbleiter-Gigant und Rückgrat der weltweiten Chipproduktion.
- Nvidia – Marktführer bei Grafikprozessoren und KI-Chips.
- Alphabet und Amazon – Cloud-Plattformen mit globaler Reichweite.
Bemerkenswert: Barrett denkt über die bekannten Hyperscaler hinaus. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette sucht er nach Nischenanbietern, die weniger beachtet werden, aber unverzichtbar sind – etwa Zulieferer für Halbleiterfertigung in Taiwan.
Flexibilität als Waffe
Ein klarer Vorteil gegenüber vielen Wettbewerbern ist die strategische Freiheit. Keine feste Ländergewichtung, keine Branchenvorgaben. So konnte der Fonds 2025 in Brasilien, Kolumbien und Mexiko mit dem E-Commerce-Konzern Mercadolibre auf den wachsenden Online-Handel in Südamerika setzen – eine Position, die inzwischen zu den Top Ten gehört.
Barretts Ansatz: Global denken, lokal handeln. Statt in Trends „hineinzukaufen“, sucht er gezielt die Gewinner innerhalb eines Megathemas.

Risiko bleibt Teil des Konzepts
So überzeugend die Performance aussieht: Der Fonds ist kein Selbstläufer. Mit einer Nettoaktienquote von 97 Prozent bleibt er fast vollständig investiert – was in schwachen Marktphasen schmerzhaft sein kann. Der hohe Tech-Anteil erhöht zudem die Volatilität.
Barrett reagiert mit aktiver Steuerung: Gewinnmitnahmen bei überteuerten Werten, Umgewichtungen in stabilere Sektoren wie Gesundheitswesen oder Industrie. Anleger müssen dennoch wissen: Wer Carmignac Investissement kauft, entscheidet sich bewusst für Schwankungen – im Tausch gegen langfristige Chancen.
Ein Klassiker, der sich neu erfindet
Seit 36 Jahren gilt der Fonds als „Innovations-DNA“ im Carmignac-Kosmos. Sein Erfolgsrezept ist nicht die starre Nachbildung eines Index, sondern die ständige Neuerfindung entlang von Wachstumstrends – von Technologie über Medizin bis hin zu Finanzinfrastruktur.
Dass der Fonds auch 2025 wieder vorn liegt, zeigt: Flexibilität zahlt sich aus – gerade in Märkten, die von geopolitischen Unsicherheiten, Lieferkettenrisiken und technologischem Umbruch geprägt sind.
Ein Fonds für Anleger mit langem Atem
Carmignac Investissement ist kein Produkt für Zocker, sondern für Anleger, die bereit sind, Marktschwankungen auszuhalten und auf Innovation als Renditetreiber zu setzen.
Der Fonds hat in den letzten Monaten bewiesen, dass aktives Management in Zeiten von KI und Digitalisierung mehr sein kann als ein Marketing-Slogan. Für Investoren bleibt er ein Klassiker – nur eben einer, der sich ständig neu erfindet.
