05. Dezember, 2025

Politik

Bundespräsident Steinmeier zu offiziellem Besuch im Vereinigten Königreich willkommen geheißen

Erstmals seit fast drei Jahrzehnten wurde wieder ein deutscher Bundespräsident mit vollem Zeremoniell im Vereinigten Königreich empfangen. Frank-Walter Steinmeier, begleitet von seiner Frau Elke Büdenbender, wurde von König Charles III. und Königin Camilla mit beeindruckendem Pomp und militärischen Ehren willkommen geheißen. Diese dreitägige Visite unterstreicht die zunehmende Annäherung zwischen Deutschland und dem Vereinigten Königreich, insbesondere in einem geopolitischen Umfeld, das nach dem Brexit von Herausforderungen und wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägt ist.

Der offizielle Besuch Steinmeiers begann mit einer eindrucksvollen Kutschprozession in Windsor. Zusammen mit König Charles fuhr er in einer prächtig ausgestatteten Kutsche durch die malerischen Straßen der Stadt. An der Prozession nahmen ebenfalls Prinz William und Prinzessin Kate teil, die in separaten Kutschen mit den Gattinnen der beiden Staatsoberhäupter an ihrer Seite fuhren. Abgerundet wurde der erste Tag mit einem glanzvollen Staatsbankett auf Schloss Windsor, bei dem Bundespräsident Steinmeier die Wichtigkeit einer Vertiefung der deutsch-britischen Beziehungen hervorhob. König Charles wiederum betonte die gemeinsamen demokratischen Werte beider Länder, die die historische Basis ihrer Beziehungen bilden.

Besonders unter der jungen Generation in Deutschland gibt es ein starkes Interesse an einem unkomplizierteren Austausch mit der britischen Insel. In diesem Kontext haben kürzlich veränderte Einreisebestimmungen neue Möglichkeiten geschaffen. Sie ermöglichen es Schülerinnen und Schülern, im Rahmen von Klassenfahrten, ohne Visum nach Großbritannien zu reisen. Diese Erleichterungen sind Teil des Kensington-Abkommens, das eine intensivere Zusammenarbeit in einer Vielzahl von Bereichen vorsieht.

Das persönliche Verhältnis zwischen Steinmeier und König Charles wird als herzlich beschrieben und ist durch familiäre Bindungen sowie zahlreiche, bereits erfolgte Begegnungen vertieft. Dieser Besuch bietet zudem eine interessante Perspektive auf die Rezeption von Staatsbesuchen im Allgemeinen. Verglichen mit früheren Besuchen, wie etwa jenem des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, der diskreter stattfand, um Protesten aus dem Weg zu gehen, wird Steinmeier eine deutlich wärmere Aufnahme zuteil. Sein Programm umfasst auch eine Rede im Parlamentsgebäude, bevor er am dritten Tag der Visite nach Coventry weiterreist, um dort weitere Treffen und Gespräche zu führen, die die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern weiter stärken sollen.