Die aktuellsten Statistiken des britischen Statistikamts Office for National Statistics (ONS) haben innerhalb der Londoner Finanzkreise erhebliche Aufmerksamkeit erregt. Laut der jüngst veröffentlichten Daten sind die britischen Verbraucherpreise im Juli gegenüber dem Vorjahr überraschend um 3,8 Prozent gestiegen. Dieser Anstieg markiert den signifikantesten Zuwachs der Inflationsrate seit Beginn des Jahres. Im Vergleich dazu verzeichnete die Inflationsrate im Juni noch einen Anstieg von 3,6 Prozent, und Analysten hatten ursprünglich für Juli lediglich mit einem moderateren Anstieg auf 3,7 Prozent gerechnet.
Als maßgebliche Faktoren für diese Preisentwicklung wurden insbesondere die gestiegenen Kosten in den Bereichen Flugreisen, Hotelübernachtungen sowie Kraftstoffe identifiziert. Diese Entwicklungen führen dazu, dass die Inflation im Vereinigten Königreich, der zweitgrößten Volkswirtschaft Europas, das von der Bank of England angestrebte Inflationsziel von 2 Prozent deutlich überschreitet. Dementsprechend könnte bei dem kommenden Treffen der Bank im September die Anpassung der geldpolitischen Strategie zur Debatte stehen, da die aktuellen Zahlen den Druck auf die Verantwortlichen erhöhen, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Ein bemerkenswerter Aspekt innerhalb des aktuellen Berichtes ist der unerwartete Rückgang der monatlichen Inflationsrate, die von 0,3 Prozent auf 0,1 Prozent fiel, obwohl Analysten keine Änderungen vorausgesehen hatten. Auch die Kerninflation, die die volatilen Preise von Energie und Lebensmitteln ausklammert, stieg leicht auf 3,8 Prozent und reflektiert damit den generellen Inflationstrend.
Auf dem Devisenmarkt hatte die Veröffentlichung dieser Daten ebenfalls Einfluss: Das britische Pfund zeigte sich gestärkt und legte sowohl gegenüber dem US-Dollar als auch gegenüber dem Euro leicht zu. Diese Entwicklungen werfen nicht nur Fragen hinsichtlich der zukünftigen geldpolitischen Entscheidungen der Bank of England auf, sondern verdeutlichen auch die Herausforderungen, denen sich die britische Wirtschaft in einem volatilen globalen Marktumfeld gegenübersieht.