18. Dezember, 2025

Politik

Breite Unterstützung in Deutschland für die Verwendung eingefrorener russischer Vermögenswerte.

In der gegenwärtigen Diskussion über die Verwendung eingefrorener russischer Staatsvermögen zwecks Unterstützung der Ukraine hat Bundeskanzler Friedrich Merz breite Zustimmung aus der deutschen Bevölkerung erhalten. Aktuellen Erhebungen des renommierten Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge befürworten 58 Prozent der Befragten diesen Schritt. Demgegenüber sprechen sich lediglich 23 Prozent gegen eine derartige Maßnahme aus, während sich 19 Prozent noch keine Meinung gebildet haben. Ein abweichendes Meinungsbild zeigt sich unter den Anhängern der Alternative für Deutschland (AfD), von denen sich eine Mehrheit von 57 Prozent ablehnend zu diesem Vorschlag äußert.

Diese Debatte erfolgt in einem entscheidenden Moment, da zeitgleich ein wichtiges Gipfeltreffen der europäischen Staats- und Regierungschefs in Brüssel stattfindet. Dort steht die mögliche Verwendung russischer Vermögenswerte zur Unterstützung der Ukraine im Fokus der Diskussionen. Besonders Belgien, das als Verwahrort eines beträchtlichen Teils dieser Vermögenswerte fungiert, hat rechtliche und politische Bedenken gegen die geplante Nutzung geäußert. Für die Ukraine steht viel auf dem Spiel, da die finanziellen Ressourcen bei einem negativen Entscheid bereits im ersten Halbjahr 2026 erschöpft sein könnten, was die Fortführung ihrer Verteidigungsstrategien erheblich belastet.

Die Prognosen zum Fortgang des Ukraine-Konflikts sind ebenfalls alles andere als optimistisch. Laut der Umfrage erwarten 64 Prozent der Deutschen, dass die Auseinandersetzungen über das Jahr 2026 hinaus andauern werden. Im Gegensatz dazu glauben nur 23 Prozent an eine baldige Lösung im kommenden Jahr. Parallel zu den Gesprächen in Berlin, bei denen neben ukrainischen Vertretern auch Delegationen der USA und führender europäischer Staaten anwesend waren, wurde diskutiert, ob ein territorialer Verzicht der Ukraine eine notwendige Bedingung für einen Waffenstillstand sein könnte.

Die Frage der territorialen Integrität der Ukraine zeigt laut YouGov-Erhebung ein uneinheitliches Meinungsbild. Während 40 Prozent der Befragten einen Gebietsverzicht zugunsten eines Friedensschlusses unterstützen würden, vertreten 43 Prozent die Meinung, dass die Ukraine nur eine Friedensvereinbarung treffen sollte, die den Erhalt ihres gesamten Territoriums garantiert. Diese gespaltenen Ansichten verdeutlichen das komplexe Geflecht aus politischen, nationalen und ethischen Überlegungen, das bei der Suche nach einer langfristigen Lösung des Konflikts im Vordergrund steht.