29. Dezember, 2025

Politik

BKA fordert verbesserte Datenerfassung bei Drohnenaktivitäten zur Entlastung des Luftraums

Der Präsident des Bundeskriminalamts, Holger Münch, hat aufgrund der wachsenden Einflussnahme Russlands die Dringlichkeit betont, die Datenlage über Drohnenüberflüge zu verbessern. Laut einer Stellungnahme gegenüber dem "Tagesspiegel" erklärte Münch, dass Deutschland, als bedeutender Unterstützer der Ukraine, verstärkt im Fokus russischer Sabotage- und Spionageoperationen stehe. Besonders bemerkenswert sei die signifikante Zunahme von Verdachtsfällen in diesem Kontext.

Besondere Besorgnis erweckt die steigende Zahl von Verfahren beim Generalbundesanwalt, die einen Bezug zu russischen Akteuren aufweisen. Münch verdeutlichte, dass diese Bedrohung nicht nur physische Sabotageakte umfasst, sondern auch eine zunehmende Intensität von Cyberaktivitäten, welche Verbindungen zum russischen Staat aufzeigen. Neben Cyberangriffen tragen auch Desinformationskampagnen und Aktivitäten mit Drohnen zu diesem komplexen Bedrohungsszenario bei. Trotz dieser Herausforderungen liegt bislang kein belastbarer Beweis vor, dass der russische Staat systematische Drohnenüberflüge über deutschem Territorium durchführt.

Um die Bedrohung besser einschätzen und kontrollieren zu können, ist laut Münch eine signifikante Verbesserung der Datenbasis zu Drohnenüberflügen notwendig. Zwar wurden in diesem Jahr eine niedrige vierstellige Zahl von Sichtungen über kritischen Infrastrukturen verzeichnet, jedoch beruht der Großteil dieser Beobachtungen auf menschlicher Wahrnehmung, anstatt auf technologischem Monitoring. Häufig bleiben Personen, die Drohnen steuern, unerkannt.

Zur Optimierung der Lage plant Münch die Ausweitung der Überwachungsmaßnahmen an besonders sensiblen Standorten wie Flughäfen, militärischen Anlagen, bedeutenden Rüstungsunternehmen und Einrichtungen der Energieversorgung. Die gesammelten Daten sollen in einem neu zu schaffenden Drohnenabwehrzentrum der Bundespolizei gesammelt und analysiert werden. Diese zentrale Datensammlung stellt einen entscheidenden Schritt dar, um auf die komplexe Bedrohung durch Drohnen effektiv reagieren zu können und wird es den Behörden ermöglichen, schnellere und präzisere Entscheidungen zu treffen.