Die älteste und bekannteste Kryptowährung, Bitcoin, konnte sich am Mittwochmorgen leicht von den Kursrückgängen der letzten beiden Handelstage erholen. Auf der Handelsplattform Bitstamp wurde ein Kurs von 61.700 US-Dollar verzeichnet, nachdem der Bitcoin in der Nacht zuvor zeitweise bis auf 60.164 Dollar gefallen war. Noch am Wochenende notierte die digitale Währung über 65.000 Dollar.
Die jüngsten Kursrückgänge des Bitcoins standen im Kontext einer breitangelegten Abwärtstendenz an den Finanzmärkten. Grund hierfür war die Zuspitzung der geopolitischen Situation im Nahen Osten. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu kündigte als Reaktion auf einen iranischen Raketenangriff Vergeltungsmaßnahmen an, was die Unsicherheit unter den Anlegern steigerte und zu einem Rückzug aus riskanten Anlageklassen führte.
Am Mittwoch jedoch zeigte sich beim Bitcoin eine Erholung, nachdem die Marktreaktionen auf den iranischen Angriff begrenzt blieben. Marktanalyst Timo Emden von Emden Research wies darauf hin, dass die geopolitischen Risiken in den kommenden Tagen weiterhin einen Unsicherheitsfaktor darstellen. "Im Falle einer weiteren Eskalation des Konflikts droht ein Rutsch unter die psychologisch wichtige 60.000-Dollar-Marke," sagte Emden.
Gleichzeitig profitiert der Bitcoin nach wie vor von der Spekulation auf sinkende Zinsen. Da Kryptowährungen keine Zinsen abwerfen, stärkt die Aussicht auf Zinssenkungen durch große Notenbanken wie die US-Notenbank Fed oder die Europäische Zentralbank (EZB) die Nachfrage nach Bitcoin. Jüngste Signale eines weiteren Rückgangs der Inflation und Aussagen der EZB-Präsidentin Christine Lagarde deuten auf eine mögliche Leitzinssenkung im Oktober hin.
Seit dem Rekordhoch im März bei knapp 74.000 Dollar zeigt sich der Bitcoin-Marktkurs weiterhin volatil, mit teils starken Kursbewegungen in den vergangenen Monaten.