Die Bio-Lebensmittelbranche in Deutschland verzeichnet zweifelsfrei ein bemerkenswertes Wachstum, wobei sie jedoch mit der heimischen Produktion, die hinter den gestiegenen Erwartungen zurückbleibt, im Ungleichgewicht steht. Laut einem aktuellen Marktbericht des Deutschen Bauernverbands wird für den Öko-Markt bis zum Jahr 2025 ein Umsatzwachstum von etwa acht Prozent erwartet. Diese Prognose signalisiert das Ende der Absatzschwierigkeiten, die im Inflationsjahr 2022 auftraten. Trotz wachsender Nachfrage können heimische Produzenten dem Bedarf nicht in vollem Umfang gerecht werden.
Der Bericht, der die Entwicklung zum Jahreswechsel aufzeigt, unterstreicht eindrucksvoll, dass die Umsatzgrenze von 18 Milliarden Euro im Biobereich inzwischen deutlich überschritten wurde. Treibende Kräfte dieses Wachstums sind vor allem die Eigenmarken der Bio-Segmente innerhalb großer Handelsketten, die bis 2025 weiterhin an Bedeutung gewinnen sollen. Zudem verzeichnen auch Supermärkte, Drogeriemärkte und der Fachhandel für Naturkost einen signifikanten Anstieg ihrer Relevanz auf dem Markt.
Obwohl sich die Umsätze positiv entwickeln, bleibt die landwirtschaftliche Produktion sowohl auf den Feldern als auch in den Ställen den Erwartungen hinterher. Die Bereitschaft von Landwirten, auf eine ökologische Bewirtschaftung umzustellen, ist 2025 weiterhin gering. Trotz eines leichten Wachstums werden nur 11,5 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche biologisch bewirtschaftet. Damit rückt das ambitionierte Ziel der amtierenden Ampel-Koalition, einen 30-prozentigen Bio-Anteil bis zum Jahr 2030 zu erreichen, zunehmend in die Ferne.
Kompliziert wird die Situation zudem durch die ökonomischen Rahmenbedingungen: In der Regel überwiegen oftmals die Kostenvorteile der konventionellen Landwirtschaft. Trotz dieser Hürden bleibt der Bio-Markt attraktiv, da Verbraucher ein verstärktes Augenmerk auf ökologisch produzierte Lebensmittel legen. Ergänzend zur Marktprognose hebt der Bericht des Bauernverbands ebenso Entwicklungen im gesamten Agrarsektor hervor, die potenziell gravierende Auswirkungen auf die Preisgestaltung haben könnten.