25. Juni, 2025

Wirtschaft

Beschleunigung der Bahnprojekte: Sanierungsarbeiten voraussichtlich bis 2035 abgeschlossen

Die Deutsche Bahn hat auf einem kürzlich abgehaltenen Branchenforum bekanntgegeben, dass die umfassende Modernisierung des deutschen Schienennetzes, auch als "Generalsanierung" bezeichnet, möglicherweise bis ins Jahr 2035 andauern könnte. Diese Ankündigung hat innerhalb der Transportbranche eine intensive Debatte entfacht, da sie weitreichende Auswirkungen auf die Zukunft der deutschen Verkehrsinfrastruktur haben dürfte.

Der Vorschlag sieht eine Verlängerung der Sanierungsperiode für zentrale Verkehrsadern um vier Jahre vor. Diese Strecken sind von erheblicher Bedeutung für den nationalen und internationalen Verkehr, gelten jedoch als überaltert und pflegebedürftig. Die Deutsche Bahn verfolgt mit dieser Initiative das Ziel, die Pünktlichkeit des deutschen Fernverkehrs signifikant zu verbessern. Dieses Vorhaben erscheint umso dringlicher, als die Zuverlässigkeit des Schienenverkehrs im letzten Jahr ihren niedrigsten Stand seit der Bahnreform im Jahr 1994 erreicht hatte. Insgesamt 40 stark frequentierte Streckenkorridore sollen im Zuge dieser Maßnahmen aufgerüstet werden, um das Netz nicht nur moderner und digitaler, sondern auch weniger anfällig für Störungen zu gestalten.

Die Erweiterung des zeitlichen Rahmens wird jedoch nicht überall mit Wohlwollen aufgenommen. Insbesondere die Güterverkehrsunternehmen kritisieren den bislang vorgelegten ambitionierten Plan als unzureichend, da bisher keine ausreichenden Vorbereitungen für Ausweichstrecken getroffen worden seien. Darüber hinaus äußerten auch politische Akteure, vor allem Vertreter der Union, Vorbehalte. Im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung ist eine Überprüfung dieser grundlegenden Strategie vorgesehen, was auf die drängende Notwendigkeit einer umfassenden Evaluierung der Pläne hinweist.

Um die Bauarbeiten effizienter zu gestalten, beabsichtigt die Deutsche Bahn, während der Modernisierungsphase eine vollständige Sperrung der betroffenen Strecken umzusetzen. Dies soll ermöglichen, dass nach Abschluss der Arbeiten die Strecken für einen Zeitraum von fünf Jahren baustellenfrei bleiben. Dazu gehört auch die Anpassung des zeitlichen Ablaufs individueller Projekte: Beispielsweise ist vorgesehen, die Sanierung der Strecke Frankfurt-Heidelberg von ursprünglich 2027 auf 2030 und die Verbindung Lübeck-Hamburg von 2027 auf 2028 zu verschieben. Besonders bemerkenswert ist zudem die Reduzierung der ursprünglich für das Jahr 2028 geplanten neun Sanierungen auf nunmehr vier.

Weiterhin bleiben bedeutende Projekte auf der Agenda, darunter die Sanierungen der Korridore von Würzburg über Ansbach nach Treuchtlingen, Aachen nach Köln, sowie die Verbindungen Forbach-Ludwigshafen, Minden-Wunstorf und Weddel-Magdeburg. Den Abschluss der Modernisierungsmaßnahmen im Jahr 2035 wird die Überholung der Verbindung Flensburg-Hamburg markieren, womit die Generalsanierung des deutschen Schienennetzes einen abschließenden Höhepunkt erreichen soll.