30. Juni, 2025

Politik

Bedeutung der deutsch-ukrainischen Verteidigungszusammenarbeit wächst

Die militärische Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Ukraine erfährt angesichts fortwährender Drohnen- und Raketenangriffe durch Russland eine verstärkte Intensivierung. In einem offiziellen Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew unterstrich Bundesaußenminister Johann Wadephul am Montag die strategische Relevanz dieser Kooperation. Er betonte, dass die militärische Partnerschaft zwischen beiden Ländern nicht nur eine logische Fortführung der bisherigen Waffenlieferungen darstelle, sondern zusätzlich von ukrainischem Innovationsgeist und weitreichenden Erfahrungen profitiere.

Während seines Aufenthalts wurde Wadephul von hochrangigen Vertretern führender deutscher Rüstungsunternehmen begleitet. Diese Delegation zielte darauf ab, die Basis für Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu schaffen. Im Fokus dieser Gespräche steht die mögliche Gründung gemeinsamer Rüstungsunternehmen, um die langfristige Verteidigungskapazität der Ukraine substanziell zu stärken. Dabei sollen jedoch bestehende bürokratische Hürden, die eine tiefere Kooperation behindern, zeitnah überwunden werden.

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha nutzte die Gelegenheit, um eindringlich vor der wachsenden militärischen Erfahrung Russlands zu warnen, das gegenwärtig neue Technologien und Taktiken im militärischen Feld testet. Diese technologische Entwicklung auf russischer Seite erfordert eine sorgfältige strategische Planung durch die Ukraine und ihre internationalen Partner. Wadephul versicherte, dass die Standhaftigkeit und Sicherheit der Ukraine für die deutsche Außenpolitik oberste Priorität besitzen. Über den militärischen Beistand hinaus wolle Deutschland die Ukraine auch mit humanitärer und wirtschaftlicher Unterstützung tatkräftig stärken.

Im Rahmen des Kiew-Besuches führte Wadephul gemeinsam mit seinem ukrainischen Pendant eine Inspektion der Iris-T-Flugabwehrsysteme durch, die als essenzielle Komponente der Luftverteidigung der Stadt Kiew gelten. Die jüngsten feindlichen Angriffe verzeichneten beträchtliche Zerstörungen, was durch einen Augenschein im schwer getroffenen Stadtteil Solomjanska besonders deutlich wurde. Diese Einschläge forderten zahlreiche Opfer und verursachten unter anderem Schäden an der Wohnung einer Mitarbeiterin der deutschen Botschaft.

Besonders besorgniserregend war die immense Anzahl von 537 Raketen, Drohnen und Marschflugkörpern, die während einer einzigen Nacht abgefeuert wurden und ein bisher nie dagewesenes Ausmaß an Angriffen repräsentieren. Abschließend war ein Besuch der Gedenkstätte Babyn Jar Bestandteil von Wadephuls Reiseagenda, um der Opfer des Holocaust zu gedenken. Dieses Mahnmal dient als bleibende Erinnerung und verdeutlicht die Notwendigkeit dauerhafter Bemühungen für Frieden und Sicherheit. Deutschland bleibt somit ein engagierter Partner der Ukraine sowohl auf militärischer als auch humanitärer Ebene.