23. November, 2025

Wirtschaft

Bahnverkehr in Köln: Rückkehr zur Normalität, jedoch stehen neue Herausforderungen an

Nach einer zehntägigen Sperrung steht der Kölner Hauptbahnhof ab Montagmorgen erneut uneingeschränkt für den Bahnverkehr zur Verfügung. Ab 5 Uhr morgens können sowohl Pendler als auch Fernreisende wieder reibungslos das Zentrum der Metropole erreichen. Die befristete Sperrung hat in den vergangenen Tagen zu erheblichen Beeinträchtigungen für Hunderttausende von Reisenden geführt. Während der gesamten Dauer der Unterbrechung mussten Fernverkehrszüge umgeleitet werden; lediglich S-Bahnen durften den Hauptbahnhof anfahren. Auch im Regionalverkehr kam es aufgrund überlasteter Umleitungsstrecken zu spürbaren Verspätungen, wie die zuständigen Bahnunternehmen in Nordrhein-Westfalen berichten.

Für die Gewerbetreibenden im Kölner Hauptbahnhof hatte die Schließung ebenfalls tiefgreifende Auswirkungen. Eine Buchhändlerin äußerte gegenüber dem WDR, dass die Umsatzeinbußen mit jenen der pandemiebedingten Stillstandtage vergleichbar seien. Ursächlich für die längere Sperrung waren unverhoffte Schwierigkeiten bei den Bauarbeiten: Ein Softwarefehler verhinderte die planmäßige Inbetriebnahme eines neuen Stellwerks.

In diesem Zusammenhang zieht die Deutsche Bahn bereits Pläne für eine weitere, jedoch kürzere Sperrung im kommenden Frühjahr in Erwägung. Die Verzögerungen im Baufortschritt zogen Kritik nach sich; insbesondere der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst (CDU), ließ seinen Unmut deutlich werden. Gleichwohl seien umfangreiche Baumaßnahmen erfolgreich abgeschlossen worden: Rund 120 Fachleute arbeiteten kontinuierlich daran, Weichen zu erneuern, Oberleitungen zu verbessern und Schienen auszutauschen.

Dennoch müssen sich Bahnreisende in und um Köln auf weitere Einschränkungen im kommenden Jahr einstellen. Es ist geplant, die nächste Hauptbahnhofssperrung mit der Streckensanierung zwischen Köln und Wuppertal-Hagen ab dem 6. Februar zu koordinieren. Diese Baustelle wird voraussichtlich fünf Monate in Anspruch nehmen. Darüber hinaus steht ab Juli 2026 eine weitere Saniererungsphase der rechtsrheinischen Strecke bis Wiesbaden an, die zu weiteren Umleitungen bis Dezember 2026 führen wird. Diese anstehenden Maßnahmen unterstreichen die kontinuierliche Anstrengung der Bahn, das Streckennetz langfristig zu modernisieren und zu optimieren.