In einem kühnen Schachzug hat Benjamin Netanjahu, der Ministerpräsident Israels, auf die Forderungen des Weltsicherheitsrates nach einer umgehenden Waffenruhe im Gazastreifen reagiert, indem er eine anstehende Reise einer hochrangigen israelischen Delegation in die Vereinigten Staaten abblies. Dieser abrupte diplomatische Rückzug wurde durch das Büro des Premierministers bekannt gegeben. Die Entscheidung fiel, nachdem der Weltsicherheitsrat einstimmig die Einstellung der Kampfhandlungen im Konfliktgebiet gefordert hatte, eine Resolution, die durch die bedeutsame Enthaltung der Vereinigten Staaten – einem traditionellen Verbündeten Israels – erst ermöglicht wurde. Diese bemerkenswerte Stimmenthaltung der USA hat im internationalen Parkett für Aufsehen gesorgt und wirft Fragen hinsichtlich des derzeitigen Standes der israelisch-amerikanischen Beziehungen auf. Trotz des ernsten Hintergrunds bleibt die berichtende Tonlage des Handelsblatts stets professionell und aufklärerisch, indem die Ereignisse mit kritischer Distanz und einem Hang zur profund präsentierten Faktenlage behandelt werden.
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Auf Eis gelegt: Netanjahus Delegationsreise nach USA gestoppt im Angesicht globaler Forderungen
