30. Dezember, 2025

Märkte

ATX verzeichnet außergewöhnliches Wachstum und schließt das Jahr mit Höchststand ab

Der Wiener Leitindex ATX hat im Börsenjahr 2025 eine herausragende Performance erzielt und den letzten Handelstag mit einem neuen Rekordhoch abgeschlossen. Der Index verzeichnete einen Anstieg von 1,49 Prozent und schloss bei 5.326,33 Punkten. Über das Jahr hinweg erzielte der ATX einen beeindruckenden Zuwachs von 45,41 Prozent, was den größten Anstieg seit 2005 darstellt und den viertgrößten jemals verzeichneten Wert ausmacht. Der ATX Total Return verbesserte sich sogar noch deutlicher, um 52,2 Prozent, auf 12.990,45 Punkte, während der ATX Prime um 44,8 Prozent auf 2.644,70 Zähler zulegte.

Im internationalen Vergleich konnte sich der ATX durch seine bemerkenswerte Entwicklung auszeichnen. Nur wenige Indizes, wie der spanische IBEX-35 und der südkoreanische Kospi, übertrafen die Leistung des Wiener Indexes. Der deutsche DAX stieg im Vergleich um 23 Prozent, während der EuroStoxx 50 ein Plus von 18 Prozent verzeichnete. Am letzten Handelstag war die Sitzung in Wien verkürzt, doch die Anleger fokussierten sich gezielt auf die Gewinner des Jahres, insbesondere im Finanz- und Bausektor, obwohl die Handelsvolumina zum Jahresende traditionell gering blieben.

Das Jahr begann mit vielversprechenden Aussichten für den ATX, unter anderem durch die Lockerung der Schuldenbremse in Deutschland, die heimischen Unternehmen bessere Investitionsmöglichkeiten verschaffte. Allerdings führten im zweiten Quartal die Einführung von Zöllen durch die USA zu Unruhen, die den ATX auf ein Jahrestief von 3.481 Punkten drückten. Glücklicherweise erwiesen sich die Auswirkungen dieser Zölle als weniger schwerwiegend als erwartet. Binnen eines Monats stabilisierte sich der Index, und europäische Märkte profitierten zudem von der erhöhten Unsicherheit in den USA.

Der Wiener Aktienmarkt, oft günstiger bewertet als vergleichbare Märkte, profitierte von der Stärke der Finanzwerte sowie vom wirtschaftlichen Wachstum in Osteuropa. Nach 18 Jahren erklomm der ATX im November ein neues Rekordhoch. Besonders bemerkenswert war die breite Basis der Kursgewinne in diesem Jahr, da fast alle der 20 im ATX enthaltenen Titel Zuwächse verzeichneten. Besonders hervorzuheben sind die Bankaktien der Erste Group, BAWAG und RBI, sowie die Versicherungsunternehmen VIG und UNIQA. Auch Unternehmen aus der Bauindustrie wie Strabag und Porr, sowie Industriewerte wie Voestalpine und AT&S, trugen mit beachtlichen Kursgewinnen zur positiven Entwicklung bei.

Analysten bleiben gegenüber dem ATX weiterhin optimistisch, obwohl sie kurzzeitig mit einer Konsolidierung rechnen. Die Bewertungslücke zu anderen internationalen Märkten ist zwar kleiner geworden, bleibt jedoch bestehen, was Potenzial für die zukünftige Entwicklung bietet. Experten betonen die nach wie vor attraktive Bewertung und Dividendenrendite des ATX, was langfristig positive Aussichten verspricht.

In Anbetracht der möglichen Zinserhöhungen in der Eurozone könnten insbesondere die Bankaktien im Index von einem steigenden Zinsumfeld profitieren. Zudem unterstützten ein wachsendes Kreditvolumen und solide wirtschaftliche Rahmenbedingungen die Aussichten auf ein weiteres erfolgreiches Jahr für den ATX.