06. Juni, 2025

Märkte

Asiatische Automobilhersteller erhöhen den Wettbewerbsdruck auf deutsche Branchenführer

Eine kürzlich veröffentlichte Analyse des Beratungsunternehmens Ernst & Young (EY) zeigt, dass deutsche Automobilhersteller weiterhin Marktanteile an aufstrebende Konkurrenten aus Asien verlieren, insbesondere aus China. Diese Untersuchung basiert auf den Finanzdaten der 20 führenden Automobilhersteller weltweit und zeichnet ein herausforderndes Bild des ersten Quartals für deutsche Automarken. Während deutsche Automobilunternehmen mit Umsatzrückgängen und Gewinneinbußen von rund einem Drittel zu kämpfen hatten, verzeichneten chinesische Hersteller beeindruckende Wachstumsraten.

Der Gesamtumsatz der großen deutschen Automobilkonzerne sank um 2,3 Prozent. Volkswagen stellte dabei eine Ausnahme dar, indem es ein leichtes Umsatzplus erzielen konnte. Im Gegensatz dazu mussten BMW und Mercedes-Benz erhebliche Verluste hinnehmen. Auch die amerikanischen Automobilhersteller standen einem Nachfragerückgang gegenüber, der zu einem ähnlichen Gewinneinbruch führte.

Im starken Kontrast dazu steht das Wachstum asiatischer Automobilhersteller, insbesondere in der Volksrepublik China. Diese Unternehmen verzeichneten Umsatzsteigerungen von fast 15 Prozent sowie beeindruckende Gewinnzuwächse von 66 Prozent. Führend in diesem Wachstumstrend sind Unternehmen wie BYD und Geely, die sich zunehmend auf dem Weltmarkt etablieren.

Die Aussichten für die deutsche Automobilindustrie sind laut dem EY-Experten Constantin Gall eher düster. Gall betont die Notwendigkeit einer umfassenden Transformation, um den sich ändernden geopolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu begegnen, die die Zukunft der etablierten Marktführer infrage stellen. Besonders die neu eingeführten 25-Prozent-Zölle auf Autoimporte in die USA üben zusätzlichen Druck auf die Branche aus. Innovatives Denken, insbesondere in den Bereichen Digitalisierung und Agilität, könnte eine Antwort auf diese Herausforderungen bieten.

Trotz der schwierigen Marktbedingungen bot das erste Quartal einen kleinen Lichtblick für Volkswagen. Das Unternehmen konnte sich in Bezug auf den Umsatz an die Spitze der globalen Ranglisten setzen, wenngleich nur knapp vor Toyota. Bei den Verkaufszahlen und den operativen Gewinnen jedoch musste Volkswagen gegenüber Toyota zurückstehen, nachdem der japanische Hersteller bereits 2019 die Position des weltweit größten Autoherstellers übernommen hatte.