22. September, 2025

Technologie

ARD intensiviert Maßnahmen gegen Desinformation nach Meta-Ankündigung

ARD intensiviert Maßnahmen gegen Desinformation nach Meta-Ankündigung

Die Ankündigung des Meta-Konzerns, der Muttergesellschaft von Facebook, die Zusammenarbeit mit Faktenprüfern in den USA einzustellen, hat in Deutschland prompt Reaktionen hervorgerufen. Um der Verbreitung von Falschinformationen gezielt entgegenzuwirken, plant die „Tagesschau“, ihre Aktivitäten auf Social-Media-Plattformen zu intensivieren. Unterstützt wird sie dabei von den ARD-Landesrundfunkanstalten, wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) bekanntgab. „Die 'Tagesschau' hat sich vorgenommen, ihre Faktencheck-Kapazitäten bis Jahresende signifikant auszubauen.“ Ein zentrales Instrument im Kampf gegen Desinformation ist hierbei der „Faktenfinder“ der „Tagesschau“. Auf ihrer Webseite bietet Deutschlands populärste Nachrichtensendung damit Einordnungen zu diversen Themen an. Diese reichen von der Sicherheit der kommenden Bundestagswahlen bis hin zu Ernährungsthemen wie Zucker-Alternativen. Ein prägnantes Beispiel dafür war die Überprüfung von Äußerungen eines Tatverdächtigen beim Anschlag von Magdeburg durch den „Faktenfinder“, wobei irreführende Social-Media-Posts richtiggestellt wurden. Neben der Tagesschau bieten auch einzelne ARD-Sender spezielle Faktencheck-Programme an, wie etwa der '#Faktenfuchs' des Bayerischen Rundfunks. Diese Initiativen sind unabhängig von Meta oder anderen Plattformen und werden von diesen weder finanziell unterstützt noch beauftragt. Der NDR gab an, dass derzeit sieben Mitarbeitende aktiv im Faktencheck-Bereich arbeiten, eine Zahl, die bis Ende des Jahres noch deutlich steigen soll. Vorteile könnten sich ebenfalls aus potenziellen Kooperationen zwischen ARD-aktuell und dem Programmbereich Information des NDR ergeben. Neben klassischen Texten widmet sich ein spezialisiertes „Faktenfinder“-Team der forensischen Überprüfung von Bild-, Video- und Audiomaterial, um die Authentizität zu verifizieren. Markus Bornheim, der Erste Chefredakteur von ARD-aktuell, unterstrich die Bedeutung dieser Maßnahmen: „Falschinformationen gefährden den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die 'Tagesschau' trägt die Verantwortung, verlässliche Informationen zu liefern und Desinformation zu entlarven.“ Gleichzeitig betont die ARD, dass die grundlegende Verantwortung zur Bekämpfung von Desinformation und KI-generierten Falschnachrichten bei den Plattformbetreibern und den zuständigen Behörden liegen sollte. Die eigenen Anstrengungen sind als ergänzende Maßnahmen gedacht und sollen diese Verantwortung nicht ersetzen.