Berlin wurde heute durch einen umfassenden Warnstreik im öffentlichen Dienst stark beeinträchtigt, was zu erheblichen Beeinträchtigungen in der Funktionsweise von Kindertagesstätten, Schulen und Bezirksämtern führte. Ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi gab bekannt, dass viele Kitas nur eine Notbetreuung anbieten können, konnte jedoch keine genauen Angaben zur Anzahl der vollständigen Schließungen machen.
Dieser Streik gilt als strategisches Mittel der Gewerkschaften, um in den laufenden Tarifverhandlungen ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Insbesondere Eltern, deren Kinder auf öffentliche Betreuungseinrichtungen angewiesen sind, stehen nun vor der Herausforderung, kurzfristig alternative Betreuungsmöglichkeiten zu organisieren. Auch Schulen sind von den Streikmaßnahmen betroffen, was zu erheblichen Unregelmäßigkeiten im Schulbetrieb führt. Die Arbeit in Bürgerämtern wird ebenfalls nur eingeschränkt fortgeführt, was die administrativen Dienstleistungen für die Bürger erheblich verzögert.
Im Rahmen des Streiks versammelten sich zahlreiche Demonstranten vor dem Abgeordnetenhaus von Berlin, wo derzeit die Debatten zum Landeshaushalt für die Jahre 2026/2027 stattfinden. Dieser Protest wurde von Verdi, der GEW sowie weiteren Gewerkschaften organisiert, um so den Druck auf die Tarifverhandlungen, die seit Dezember andauern, deutlich zu erhöhen.
Die Gewerkschaft Verdi fordert eine monatliche Gehaltsanhebung von sieben Prozent für die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst. Dabei sollen insbesondere die niedrigeren Lohngruppen eine Mindeststeigerung von 300 Euro pro Monat erhalten. Der gewünschte Tarifvertrag soll eine Laufzeit von zwölf Monaten haben. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), zu der auch das Bundesland Berlin gehört, hat diese Forderungen als überzogen abgelehnt und den Gewerkschaften entgegengehalten, dass diese Forderungen über das wirtschaftlich vertretbare Maß hinausgehen.