Die Aktienmärkte in den Vereinigten Staaten erlebten am vergangenen Freitag eine turbulente Sitzung, die durch die Veröffentlichung der lang erwarteten Arbeitsmarktdaten beeinflusst wurde. Diese Daten enttäuschten die Erwartungen der Investoren erheblich. Der S&P 500 begann den Handelstag zunächst vielversprechend und erreichte ein neues Allzeithoch. Doch die anfängliche Zuversicht verkehrte sich schnell ins Gegenteil, sodass der Index um 0,78 Prozent auf einen Schlussstand von 6.451,25 Punkten absackte. Ein ähnliches Bild zeigte sich beim Dow Jones Industrial, der ebenfalls Verluste hinnehmen musste und um 0,75 Prozent auf 45.278,57 Punkte fiel.
Parallel dazu erlebte der Nasdaq 100, der bekannte Technologieindex, einen schwankenden Handelstag. Nachdem er zunächst stark in den Tag startete, drehte der Trend rasch ins Negative und führte letztlich zu einem Verlust von 0,58 Prozent, womit der Index auf 23.496,67 Punkte fiel. Trotz der negativen Entwicklung fanden einige Technologieunternehmen, wie Broadcom und Tesla, in einem schwierigen Umfeld Unterstützung durch Kurszuwächse. Dagegen belasteten die schwergewichtigeren Verluste von AMD und Nvidia den Index erheblich und trugen zu seinem Rückgang bei.
Die veröffentlichten Arbeitsmarktdaten zeichnen ein nachteiliges Bild der US-Wirtschaft und bestärken in der Folge die Erwartungen, dass die Federal Reserve im September eine Zinssenkung beschließen könnte. Die wirtschaftlichen Bedenken nehmen zu, da die nach unten korrigierten Beschäftigungszahlen der vergangenen Monate auf eine rückläufige Entwicklung hindeuten. Hierzu äußerte sich auch der Börsenexperte Thomas Altmann von QC Partners: Der revidierte Wert für Juni weist erstmals seit der COVID-19-Pandemie einen negativen Bereich auf und verleiht den Befürchtungen zusätzliche Nahrung.
In einem ansonsten schwachen Marktumfeld stach Broadcom mit einem beeindruckenden Kurszuwachs von 8,7 Prozent im Nasdaq 100 heraus. Der Technologieriese profitierte von einer stark gestiegenen Nachfrage nach KI-Lösungen, was zu deutlichen Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn führte. Dieser Erfolg zog auch ASML und Micron Technology mit nach oben. Demgegenüber standen jedoch Nvidia und AMD, die aufgrund von Bedenken über Marktanteilsverluste infolge von Broadcoms Erfolgen als größte Verlierer in Erscheinung traten.
Ein bemerkenswerter Sprung gelang Biontech, dessen Aktienkurs um 10,9 Prozent kletterte, ausgelöst durch die Veröffentlichung ermutigender Studiendaten zu einer neuen Brustkrebstherapie. Auf der Seite von Tesla bleibt der angekündigte Vergütungspakt für CEO Elon Musk Gegenstand lebhafter Diskussionen. Dieses potenziell billionenschwere Paket steht im Raum, wobei ambitionierte Zielvorgaben für dessen Erhalt vorliegen. Die Aktionäre werden am 6. November über diesen Vorschlag abstimmen.
In der Textilindustrie herrscht derzeit eine gedrückte Stimmung. Insbesondere Lululemon, ein Spezialist für Yoga-Bekleidung, musste seine Geschäftserwartungen deutlich nach unten korrigieren. Die Reaktion der Börse auf diese Ankündigung war dramatisch, mit einem Kurssturz von über 18 Prozent, der auch andere Akteure der Branche, wie Nike, belastete, dessen Aktienwert um 1,5 Prozent sank.