Das renommierte Technologieunternehmen Apple bereitet sich darauf vor, neue Aspekte seiner Strategie in der künstlichen Intelligenz (KI) vorzustellen. Konzernchef Tim Cook gab einen optimistischen Ausblick auf das Potenzial der KI, nachdem Apple zu Jahresbeginn einen Umsatzrückgang hinnehmen musste. In Kürze, so Cook, sollen nähere Informationen folgen. Bereits am 7. Mai wird mit Spannung die Präsentation neuer iPad-Modelle erwartet, gefolgt von der Entwicklerkonferenz WWDC Anfang Juni, auf der weitere Innovationen für Apple-Produkte vorgestellt werden sollen.
Apple hat seine Geräte schon seit Längerem mit KI-Features ausgestattet – die iPhone-Kameras sind dafür ein bekanntes Beispiel. Jedoch wird dem Konzern nachgesagt, im Bereich der generativen KI, die in der Lage ist, eigenständig digitale Inhalte zu kreieren, hinter Pionieren wie OpenAI, dem Schöpfer von ChatGPT, zurückzuliegen.
Im letzten Quartal musste Apple einen Umsatzrückgang einräumen, insbesondere wegen schwächeren iPhone-Verkäufen. Dennoch prognostiziert das Unternehmen für das laufende Quartal ein Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Interessanterweise erwartet Apple gerade im Dienstleistungssektor und bei den iPad-Tablets zweistellige Wachstumszahlen. Zu den iPhone-Verkäufen jedoch wurde kein konkreter Ausblick gegeben, obwohl es bisher das Schlüsselprodukt des Unternehmens ist.
Für Investoren hält Apple trotz der niedrigeren Quartalszahlen eine Süßigkeit bereit: Eine umfangreiche Aktienrückkaufaktion ist angekündigt, die mit einem Volumen von bis zu 110 Milliarden Dollar historische Dimensionen annimmt. Als Folge legte die Aktie im nachbörslichen Handel um etwa sechs Prozent zu.
Die Umsatzrückgänge im letzten Quartal werden teilweise als verspätete Auswirkungen der Corona-Pandemie gewertet. Im vorherigen Jahresquartal erlebte Apple dank aufgestauter Nachfrage nach dem iPhone 14 Pro einen Verkaufsanstieg, den das Unternehmen auf fast fünf Milliarden Dollar beziffert. Doch im Weihnachtsgeschäft 2022 war das Top-Modell schwer erhältlich, bedingt durch Corona-bedingte Produktionsausfälle in China. Jetzt, mit dem iPhone 15, verlief das Geschäft zum Jahresstart 2024 wesentlich ruhiger.
Das Umsatzminus beim iPhone lag bei etwa 10,5 Prozent, was 45,96 Milliaren Dollar entspricht – nahezu kongruent mit den Analystenerwartungen. Speziell das Geschäft in China, wo Apple zunehmend mit lokalen Marken wie einem erstarkenden Huawei konkurriert, steht unter Beobachtung. Trotz eines Umsatzrückgangs von etwa acht Prozent auf 16,4 Milliarden Dollar in dieser Region übertraf Apple die Markterwartungen. Cook betonte, dass ohne die zuvor genannten iPhone 14-Pro-Effekte das Geschäft auf dem chinesischen Festland gewachsen wäre.
Apple verzeichnete auch einen Umsatzzuwachs im Bereich Dienstleistungen und Mac-Computer, während bei iPads ein Rückgang zu verzeichnen war. Konkretes zu der neuen Computer-Brille Vision Pro wurde indes nicht genannt.
Insgesamt sank der Konzernumsatz jährlich um vier Prozent auf 90,75 Milliarden Dollar, womit die Erwartungen der Analysten noch übertroffen wurden. Der Gewinn nahm um etwas mehr als zwei Prozent auf rund 23,64 Milliarden Dollar ab.
Hinsichtlich der Folgen des EU-Digitalgesetzes DMA auf Apples App-Store wies Cook darauf hin, es sei zu früh für eine Bewertung. Der Konzern musste im März alternative App-Stores auf dem iPhone zulassen und sieht darin mögliche Sicherheitsrisiken für Nutzer, betonte jedoch, das Risiko minimieren zu wollen. Obwohl dieses Zugeständnis Apple möglicherweise einen Teil seiner Abgaben entgehen lässt, signalisierte der Konzern, es handle sich dabei nicht um signifikante Beträge. Finanzchef Luca Maestri erklärte, etwa sieben Prozent der App-Store-Erlöse in der EU seien betroffen.