Der eskalierende Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und der Volksrepublik China weitet sich zunehmend auf den Halbleitermarkt aus und sorgt für erhebliche Beunruhigung in der Branche. Ein jüngst verhängter Lieferstopp chinesischer Produktionsstätten für Nexperia-Chips hat alarmierend auf die Industriegemeinschaft gewirkt und verdeutlicht die empfindliche Verwundbarkeit global verflochtener Lieferketten. Dieser Lieferstopp wird von Experten als potenzieller Vorbote für weitergehende Verwerfungen und möglicherweise noch tiefgreifendere Sanktionen eingeschätzt.
Für die globale Wirtschaft ist die handelspolitische Strategie von US-Präsident Donald Trump von bedeutendem Einfluss. Bereits mehrfach hat er durch seine wirtschaftspolitischen Maßnahmen globale Wertschöpfungsketten aufgemischt. Analysten der Branche warnen davor, dass Trump jederzeit drastische Maßnahmen ergreifen könnte, um die Lieferung entscheidender Halbleiterprodukte nach Deutschland zu blockieren oder deren Preise signifikant zu erhöhen. Diese potenziellen Entwicklungen versetzen den europäischen Markt in zusätzliche Sorge, zumal US-amerikanische Unternehmen die Führungsrolle in der weltweiten Chipentwicklung unvermindert einnehmen.
Die in der Vergangenheit von der chinesischen Regierung eingeführten Exportkontrollen – nun auch am Beispiel von Nexperia illustriert – wurden in zunehmend offenem Maße zur Verfolgung politischer Ziele eingesetzt. Diese Strategie hebt die wachsende Verwobenheit von ökonomischen und politischen Interessen hervor. Solange der Zollstreit zwischen den USA und China sich weiter zuspitzt, erhöht sich der Druck auf westliche Industrien, prophylaktische Maßnahmen zu ergreifen, um sich gegen die negativen Auswirkungen solcher Handelsrestriktionen zu wappnen und ihre Lieferketten gegen geopolitische Risiken zu schützen.