Neuseeland hat mit der Ernennung von Anna Breman zur Gouverneurin der Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) ein bedeutendes Kapitel in seiner geldpolitischen Geschichte aufgeschlagen. Breman ist die erste ausländische Führungspersönlichkeit, die dieses Amt bekleidet. Ihre Berufung erfolgt inmitten intensiver globaler Diskussionen über die Rolle und Unabhängigkeit der Zentralbanken in der modernen Wirtschaft. Die Wahl von Breman, einer angesehenen Expertin mit internationaler Erfahrung, spiegelt den Wunsch wider, die Bank in einer zunehmend komplexen Finanzlandschaft zu stärken.
Anna Breman, 49 Jahre alt, bringt eine beeindruckende Bilanz als stellvertretende Gouverneurin der schwedischen Riksbank mit in ihre neue Rolle. Sie wurde nach einer intensiven globalen Suche ausgewählt, an der über 300 Bewerber teilnahmen. Seit ihrer Berufung in den Vorstand der Riksbank im Jahr 2019 hat sie sich durch ihren Einfluss auf die Geldpolitik und ihre Bemühungen um die Sicherung der Finanzstabilität hervorgetan. Ihre Berufung zur ersten stellvertretenden Gouverneurin im Jahr 2022 unterstreicht ihre herausragende Expertise und Führungsfähigkeit.
Obwohl Bremans geldpolitische Positionen nicht umfassend dokumentiert sind, hat sie durch die Unterstützung einer unerwarteten Zinssenkung der Riksbank im vergangenen Jahr Aufmerksamkeit erregt. Zu ihrer Ernennung äußerte sie in Wellington die klare Absicht, an einer stabilen Inflationspolitik festzuhalten. Sie bekräftigte, dass die Geldpolitik ein zentrales Instrument zur wirtschaftlichen Stabilität darstellt, indem es die Inflation um die Zielmarke von 2 % hält und somit das Vertrauen in die wirtschaftliche Führung stärkt.
Bremans Amtsantritt erfolgt zu einem kritischen Zeitpunkt für die RBNZ, die für ihre geldpolitischen Maßnahmen während der COVID-19-Pandemie und deren Auswirkungen auf die Inflation unter die Lupe genommen wird. Die steigende politische Spannung rund um die Unabhängigkeit der Zentralbanken wirft ein besonderes Licht auf ihre neue Funktion. In einem Vortrag in London betonte Breman die Notwendigkeit, dass Zentralbanken sich auf politisch und wirtschaftlich unsichere Zeiten vorbereiten müssen, um ihre Autonomie zu bewahren und ihr Mandat effektiv zu erfüllen.
Ein weiterer Aspekt ihrer neuen Rolle wird die Integration der reichen Maori-Kultur in die Tätigkeiten der RBNZ sein, ein Ansatz, den ihr Vorgänger bereits verfolgt hat. Dies geschieht zu einer Zeit, in der die neuseeländische Regierung sich von bestimmten Maori-Initiativen zurückgezogen hat. Breman zeigt sich jedoch offen, mehr über die Kultur zu lernen und diese in ihre Arbeit einzubinden. Ihre Familie, bestehend aus ihrem Ehemann und ihren zwei Töchtern, wird sie in Kürze nach Wellington begleiten. Bremans Berufserfahrung umfasst Positionen als Chefvolkswirtin der Swedbank sowie akademische Forschung an der Universität von Arizona, was ihren fundierten wirtschaftlichen Hintergrund weiter untermauert.