26. September, 2025

Politik

Anerkennungsquote im freien Fall – Asylverfahren landen massenhaft vor Gericht

Die Zahl der positiven Asylbescheide in Deutschland sinkt drastisch. Gleichzeitig explodieren die Klagen gegen ablehnende Entscheidungen. Die Bundesregierung feiert die Entwicklung – die Opposition warnt vor einem gefährlichen Kurswechsel.

Anerkennungsquote im freien Fall – Asylverfahren landen massenhaft vor Gericht
Nur noch jeder vierte Antragsteller erhält Schutz – die Anerkennungsquote ist so niedrig wie seit Jahren nicht mehr.

Anerkennung nur noch für jeden Vierten

Deutschland hat die niedrigste Asyl-Anerkennungsquote seit Jahren. Im ersten Halbjahr 2025 erhielten nur 26,5 Prozent der Antragsteller Schutzstatus. Zum Vergleich: In den Vorjahren lag die Quote zwischen 59 und 72 Prozent.

Die Zahlen gehen aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor – und sie zeigen, wie stark sich die Asylpraxis verschärft hat.

Gerichte korrigieren massenhaft

Besonders brisant: Fast 90.900 neue Asylklagen wurden allein in den ersten sechs Monaten 2025 eingereicht – mehr als im gesamten Jahr 2023.

Die Verwaltungsgerichte arbeiten längst am Limit. Und dennoch: In rund 9.000 Fällen mussten ablehnende Entscheidungen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) revidiert oder neu geprüft werden. Am Ende erhielten diese Antragsteller doch noch Schutzstatus.

In rund 9.000 Fällen korrigierten Gerichte die Entscheidungen des BAMF – ein Hinweis auf Qualitätsprobleme in Schnellverfahren.

Das wirft die Frage auf, wie sorgfältig die Verfahren in erster Instanz tatsächlich geführt werden.

Innenminister rühmt sich – Linke schlägt Alarm

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) wertet die Entwicklung als Erfolg. „Die Zahl der Anträge ist im August im Vergleich zum Vorjahr um 60 Prozent gesunken“, sagt er. Deutschland habe seine „Magnetwirkung massiv reduziert“.

Die Linken-Abgeordnete Clara Bünger sieht darin jedoch ein Alarmsignal. Die Anerkennungsquote sei ein Spiegelbild des politischen Klimas. „Beschleunigte Verfahren und das Konzept sicherer Herkunftsstaaten führen dazu, dass Schutzbedürftigkeit nicht erkannt wird“, warnt sie. Für Bünger geht es weniger um Effizienz, sondern um Rechtsstaatlichkeit.

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Zwischen Statistik und Schicksal

Hinter den nüchternen Zahlen stehen konkrete Lebenswege: Familien, die vor Kriegen geflohen sind, Oppositionelle, die Verfolgung riskieren, Frauen, die patriarchaler Gewalt entkommen wollen.

Für sie entscheidet kein Prozentsatz, sondern ein einzelner Bescheid über Sicherheit oder Abschiebung. Dass viele erst vor Gericht zu ihrem Recht kommen, ist ein Signal, dass das System an Balance verliert.

Belastungsprobe für den Rechtsstaat

Die Asylfrage hat Deutschland schon oft politisch gespalten. Doch die aktuellen Zahlen legen einen neuen Riss offen:

  • Ein Bundesamt, das restriktiver urteilt.
  • Gerichte, die im Rekordtempo korrigieren.
  • Eine Politik, die sinkende Anträge als Sieg verbucht.

Für den Rechtsstaat bedeutet das: steigende Belastung, wachsende Kosten und vor allem die Gefahr, dass das Vertrauen in die Fairness des Systems erodiert.

Das eigentliche Risiko

Die Regierung mag die Entwicklung als Erfolg verkaufen – doch Erfolg für wen? Für die Verwaltung, die schneller abarbeitet? Für die Politik, die sinkende Zahlen präsentieren kann? Oder für die Antragsteller, deren Schicksale in der Statistik untergehen?

Die Antwort entscheidet darüber, ob Deutschland seiner humanitären Verantwortung gerecht bleibt.
Denn am Ende geht es nicht um Quoten, sondern um Glaubwürdigkeit.

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