DB Cargo, die Güterverkehrssparte der Deutschen Bahn, steht vor einer umfassenden und tiefgreifenden Umstrukturierung, die das operative Geschäft nachhaltig beeinflussen wird. In einem ehrgeizigen Sanierungsplan ist die Schließung von zehn der insgesamt fünfzehn Außenstellen vorgesehen, was auch vier Standorte in den neuen Bundesländern betrifft. Insgesamt werden durch diese Restrukturierung 170 Arbeitsplätze betroffen sein, ein Umstand, der die Gewerkschaft EVG zu vehementen Protesten veranlasst hat.
Der geplante Strukturwandel geht über die Schließung kleinerer Außenstellen hinaus und betrifft ebenso die zentralen Instandhaltungswerke. Im Zuge dessen ist die komplette Schließung des Werks Mainz-Bischofsheim vorgesehen. Weiterhin wird in den Standorten Halle (Saale), Seelze und Oberhausen die Wagen-Instandhaltung aufgegeben. Zukünftig sollen sich diese Standorte ausschließlich auf die Reparatur von Lokomotiven konzentrieren. Durch diese Fokussierung auf spezielle Aufgabenbereiche erhofft sich das Unternehmen eine Steigerung der Effizienz und Effektivität der Arbeitsprozesse.
DB Cargo sieht in dieser tiefgreifenden Restrukturierung einen essenziellen Schritt hin zu mehr Effizienz, welcher durch die Bildung spezialisierter Teams erreicht werden soll. Die Pläne wurden bereits dem Gesamtbetriebsrat präsentiert, und die Verhandlungsprozesse sollen zeitnah beginnen. Der finanzielle Druck auf das Unternehmen ist erheblich, da laut einer Auflage der Europäischen Union ab dem Jahr 2026 positive Geschäftszahlen erforderlich sind. Dies hat zu einem strikten Sparkurs geführt, bei dem unrentable Bereiche konsequent reduziert oder geschlossen werden. Trotz einer Verringerung des Defizits im ersten Halbjahr bleibt das Unternehmen in einem operativen Minus, was den Handlungsbedarf zusätzlich unterstreicht.
Die Gewerkschaft EVG hat sich unnachgiebig gegen die angekündigten Schließungspläne positioniert. Sie kritisiert das Vorgehen von DB Cargo als planlos und wirft dem Unternehmen vor, es fehle an einer klaren visionären Strategie für die Zukunft. Cosima Ingenschay, die stellvertretende Vorsitzende der EVG, betonte, dass die Gewerkschaft dieses Vorhaben nicht hinnehmen werde. Die EVG fordert von DB Cargo, transparente und nachhaltige Lösungen zu erarbeiten, um die Arbeitsplätze zu sichern und eine langfristig stabile Unternehmensstrategie zu etablieren.