16. Juni, 2025

Wirtschaft

Ambitioniertes Bauprojekt: Ministerin Hubertz plant grundlegende Reform der Baukosten.

Bundesbauministerin Verena Hubertz hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Die drastische Senkung der Baukosten für neue Wohngebäude. In einem Interview mit einer führenden Sonntagszeitung verkündete die SPD-Politikerin ihre Pläne, die Kosten um bis zu 50 Prozent zu reduzieren. Hubertz identifiziert erhebliche Einsparmöglichkeiten durch die Standardisierung und industrielle Vorfertigung von Bauelementen, wie etwa Gebäudewände, die nicht auf der Baustelle, sondern in spezialisierten Produktionsstätten hergestellt werden. „Mit diesen innovativen Ansätzen könnten wir die Quadratmeterpreise von derzeit 5.000 Euro auf etwa 2.500 bis 3.000 Euro senken“, erklärte sie optimistisch. Hubertz deutete zudem an, dass bei einer konsequenten Umsetzung der Vorschläge noch tiefere Einsparungen erreichbar sein könnten. Eine sorgfältige Überprüfung der Finanzierungskosten soll das Gesamtkonzept ergänzen und abrunden.

Die Ministerin richtet ihr Augenmerk auch auf die steigenden Grundstückspreise. Um dem Preisanstieg entgegenzuwirken, plant sie den verstärkten Einsatz von Instrumenten wie der Erbpacht. Hubertz hebt hervor, dass es keine universelle Lösung für diese komplexen Herausforderungen gibt. Vielmehr müsse die gesamte Lebensdauer eines Gebäudes sowie alle potenziellen Kostentreiber eingehend analysiert werden. Die Lösung dieser kostenintensiven Probleme erfordere ein umfassendes und strategisch ausgerichtetes Konzept, das über einfache Einzelmaßnahmen hinausgeht.

In Bezug auf das ambitionierte Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr verweist die Bauministerin auf die sich rasch verändernden globalen Rahmenbedingungen, die das Festhalten an starren Zielvorgaben im Koalitionsvertrag erschweren. Die im vergangenen Jahr erreichte Zahl von lediglich 250.000 fertiggestellten Wohnungen bezeichnet Hubertz als „Vollkatastrophe“. Dennoch zeigt sie sich erfreut über den Anstieg der Baugenehmigungen, da er Hoffnung auf eine positive Entwicklung in der Bauindustrie weckt. Diese Entwicklung signalisiert einen möglichen Umschwung und verleiht der Branche neuen Optimismus.