14. November, 2025

Märkte

Allianz verzeichnet beeindruckende Quartalszahlen und hebt Prognose an.

Der Versicherungsriese Allianz durchläuft aktuell eine Phase beachtlicher Erfolge, maßgeblich begünstigt durch signifikant reduzierte Kosten infolge von Naturkatastrophen. Im Sommerquartal konnte das Unternehmen einen überraschenden Gewinnsprung verzeichnen, was den Vorstandsvorsitzenden Oliver Bäte dazu veranlasste, die Gewinnprognose für das Jahr 2025 auf beeindruckende 17 bis 17,5 Milliarden Euro anzuheben. Diese Prognose übertrifft die bisherigen Zielvorgaben und reflektiert das robuste Geschäftsmodell des Unternehmens. Im gleichen Zeitraum reduzierten sich die Kosten für Naturkatastrophen auf lediglich 60 Millionen Euro, ein Bruchteil im Vergleich zum Vorjahr, als diese Kosten das Zehnfache erreichten. Solche Entwicklungen sind ebenfalls bei anderen großen Versicherern zu beobachten.

An den Finanzmärkten wurden diese positiven Nachrichten mit Aufregung aufgenommen. Die Aktie der Allianz erlebte einen signifikanten Kursanstieg von 2,5 Prozent und erreichte am Freitagmorgen einen Wert von 372,40 Euro. Damit gehörte sie zu den Spitzenreitern im Dax. Seit Beginn des Jahres hat die Allianz-Aktie eine beeindruckende Wertsteigerung von einem Viertel erzielt, was mehr ist als der Anstieg des Leitindex selbst.

Branchenanalysten zeigten sich durchweg beeindruckt von den jüngsten Geschäftsergebnissen der Allianz. Philip Kett von Jefferies unterstrich, dass der operative Gewinn in allen Unternehmensbereichen leicht über den Erwartungen des Marktes lag. Thorsten Wenzel von der DZ Bank und Kamran Hossain von JPMorgan äußerten sich noch optimistischer, wobei Hossain ausdrücklich feststellte, dass das angehobene Gewinnziel der Allianz Spielraum für eine zurückhaltende Bewertung zur Jahresendprognose lässt.

Im dritten Quartal verzeichnete die Allianz ein operatives Ergebnis von 4,4 Milliarden Euro, ein Anstieg von fast 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nach den ersten drei Quartalen summiert sich dieser Wert auf nahezu 13,1 Milliarden Euro. Das ursprüngliche Jahresziel lag bei 15 bis 17 Milliarden Euro, was nun definitiv überschritten wird. Analysten hatten im Durchschnitt mit gut 17 Milliarden Euro gerechnet.

Besonders die Schaden- und Unfallversicherungssparte leistete aufgrund der geringen Schäden aus Naturkatastrophen einen signifikanten Beitrag zum Gesamtergebnis. Das operative Ergebnis dieser Sparte stieg um mehr als ein Fünftel auf 2,4 Milliarden Euro, unterstützt durch strategische Preiserhöhungen zur Kompensation inflationsbedingter Schadenskosten. Die Erhöhung der Prämien im Schaden- und Unfallgeschäft führte zu einer Umsatzsteigerung von etwa vier Prozent allein in den ersten neun Monaten.

Ebenso konnte die Lebens- und Krankenversicherungssparte im dritten Quartal eine Gewinnsteigerung von gut zwei Prozent verzeichnen, während das Fondsgeschäft von Pimco und Allianz Global Investors um sechs Prozent zulegte. Diese positiven Ergebnisse spiegeln sich in zusätzlich einfließenden zweistelligen Milliardeneinnahmen wider, wobei Pimco allein 49 Milliarden Euro an neuen Mitteln akquirierte.

Nach dem vorhergehenden Anlageskandal bei Allianz Global Investors (AGI) in den USA hat das Unternehmen nun einen Schlussstrich gezogen. Die betroffene US-Tochter wurde bereits geschlossen, und die im Sommer aufgehobenen regulatorischen Auflagen der US-Finanzaufsicht gestatten Pimco und Allianz Life of America nun wieder uneingeschränkte Geschäftstätigkeiten. Diese Entwicklungen markieren einen bedeutenden Schritt in Richtung eines gefestigten internationalen Geschäftsbetriebs.