Londoner Mietvertrag sorgt für Planungssicherheit
Ein zentraler Kurstreiber ist der langfristige Mietvertrag mit ABN AMRO. Die niederländische Bank mietet für 15 Jahre ein Premium-Bürogebäude im Londoner Finanzdistrikt aus dem Allianz-Immobilienportfolio. Damit reduziert der Versicherer Leerstandsrisiken und sichert verlässliche Cashflows in einem Markt, der zuletzt von Unsicherheit geprägt war.
Gerade für Investoren ist dieser Deal ein wichtiges Signal: Gewerbeimmobilien bleiben trotz höherer Zinsen ein stabiler Ertragsanker, sofern sie langfristig und bonitätsstark vermietet sind.

Strategischer Schwenk bei der Fondssparte
Parallel dazu vollzieht Allianz Global Investors einen bemerkenswerten Kurswechsel. Angesichts hoher Bewertungen und zunehmender Klumpenrisiken am US-Aktienmarkt will die Fondstochter europäische Aktien 2026 stärker gewichten.
Der Markt interpretiert dies als doppeltes Signal: Einerseits schützt die Strategie Anlegerportfolios vor möglichen US-Korrekturen, andererseits demonstriert der Konzern Vertrauen in die wirtschaftliche Perspektive Europas. Für die Allianz-Aktie selbst wirkt diese Europa-Fokussierung wie ein Vertrauensbeweis in das eigene Kernumfeld.

Attraktive Dividende bleibt ein Argument
Trotz des Kursrekords bleibt die Dividendenstory intakt. Für 2025 rechnen Analysten mit einer Ausschüttung von rund 15,40 Euro je Aktie, was einer Rendite von etwa vier Prozent entspricht. In einem Umfeld, in dem sichere Zinsen wieder attraktiver geworden sind, bleibt die Allianz damit für einkommensorientierte Anleger interessant.
Analysten mahnen zur Vorsicht
Nicht alle Experten sehen uneingeschränktes Kurspotenzial. Die UBS hob zwar ihr Kursziel auf 380 Euro an, belässt die Einstufung aber auf „Neutral“. Der aktuelle Kurs liegt bereits deutlich darüber – ein Hinweis darauf, dass ein Teil der positiven Nachrichten eingepreist sein könnte.
Technisch betrachtet notiert die Aktie rund zehn Prozent über ihrer 200-Tage-Linie. Das unterstreicht die Stärke des Trends, erhöht aber kurzfristig auch das Rückschlagsrisiko.
Ausblick
Der langfristige Aufwärtstrend der Allianz ist intakt, getragen von stabilen Cashflows, einer klaren Strategie und attraktiven Ausschüttungen. Kurzfristig wirkt die Bewertung ambitioniert, mittelfristig hängt die Nachhaltigkeit des Rekordlaufs davon ab, ob der Konzern seine Ertragskraft auch 2026 weiter steigern kann. Spätestens mit den Gesamtjahreszahlen Ende Februar dürfte der Markt darüber neu urteilen.



