Angesichts der Dringlichkeit eines umfassenden Software-Updates für tausende Flugzeuge der Airbus A320-Modellreihe haben zahlreiche Fluggesellschaften schnell gehandelt. Laut dem Flugzeughersteller Airbus, der in Toulouse ansässig ist, wurden die notwendigen Anpassungen bereits bei der Mehrheit der ca. 6.000 betroffenen Flugzeuge erfolgreich umgesetzt. Lediglich etwa 100 älteren Maschinen benötigen statt des Software-Updates einen Austausch der Hardware. Doch trotz dieser raschen Reaktion erlebte die Airbus-Aktie am Montag schwere Verluste, als sie im Dax um mehr als acht Prozent auf 188,04 Euro fiel, während sie noch Ende Oktober auf einem Rekordhoch von 217 Euro notiert hatte.
Die Ursache für die aktuelle Maßnahme liegt in einem Vorfall, der sich Ende Oktober ereignete und die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) dazu veranlasste, ein Software-Downgrade vorzuschreiben. Der Kern des Problems liegt im sogenannten Elevator Aileron Computer, der für die Regelung wichtiger Flugsteuerungsparameter durch Datenströme verantwortlich ist. Experten vermuten, dass die Komplikationen durch Partikelströme verursacht wurden, die durch Sonnenstrahlung entstehen und mit dem Flugzeug interagieren.
Besonders herausfordernd gestaltet sich die Situation für etwa 100 Flugzeuge mit älteren Onboard-Computern, die mit der neuen Softwareversion nicht kompatibel sind. Trotz der potenziellen Hürden äußerte sich Branchenanalyst Charles Armitage von Citigroup optimistisch und geht davon aus, dass Airbus keine langfristigen finanziellen Schäden erleiden wird. Bisher haben die Maßnahmen den Flugbetrieb nicht signifikant beeinträchtigt.
Wie viele andere Fluggesellschaften hat auch Lufthansa die notwendigen Softwareanpassungen bereits durchgeführt. Eine Unternehmenssprecherin bestätigte, dass die Updates am vergangenen Samstag erfolgreich abgeschlossen worden seien, ohne den laufenden Flugverkehr zu stören.
Der besagte Zwischenfall, der zu den Maßnahmen führte, ereignete sich am 30. Oktober während eines Fluges der US-amerikanischen Fluggesellschaft JetBlue. Das Flugzeug musste aufgrund von Steuerungsproblemen zwischenlanden. Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt Airbus mit mehr als 12.000 ausgelieferten Maschinen der A320-Reihe - von A318 bis A321 - führend im Bereich der Kurz- und Mittelstreckenjets, und übertrifft damit den bisherigen Marktführer Boeing.