Der Telekommunikationsanbieter 1&1, eine Tochtergesellschaft von United Internet, hat seine Gewinnerwartungen für das laufende Geschäftsjahr nach unten korrigiert. Grund für diese Anpassung sind unerwartet hohe Kosten, die im Zusammenhang mit dem National Roaming im Mobilfunknetz von Vodafone entstanden sind. Das Unternehmen rechnet nun mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von etwa 545 Millionen Euro, was eine Reduzierung gegenüber den zuvor prognostizierten 571 Millionen Euro darstellt.
Die Gründe für diese nachträgliche Anpassung sind vielfältig. Ursprünglich ging 1&1 von optimistischeren Wachstumsraten beim Datentransfer im Vodafone-Netz aus, die bis zum Jahr 2025 realisiert werden sollten. Diese Annahmen mussten jedoch revidiert werden. Die tatsächliche Netzwerknutzung übertraf die Erwartungen, was den verstärkten Einsatz der Vodafone-Infrastruktur erforderte und somit die Kosten erheblich ansteigen ließ. Diese gesteigerten operativen Kosten im Bereich Access wirkten sich unmittelbar auf den Aktienkurs des Unternehmens aus, der im nachbörslichen Handel um mehr als vier Prozent fiel.
Dennoch zeigt sich 1&1 zuversichtlich hinsichtlich weiterer Aspekte seiner Geschäftstätigkeit. Trotz der finanziellen Herausforderungen plant das Unternehmen, sowohl den Vertragsbestand als auch den Service-Umsatz stabil bei etwa 3,3 Milliarden Euro zu halten. Diese Stabilität wird als wichtiger Faktor für die zukünftige finanzielle Gesundheit von 1&1 gesehen. Darüber hinaus bleibt das Investitionsvolumen für das laufende Jahr unangetastet und wird weiterhin auf 450 Millionen Euro beziffert. Diese Investitionen sind essentiell für die technologische Weiterentwicklung und die Wettbewerbssituation von 1&1 im hart umkämpften Telekommunikationsmarkt.