Die Geldpolitik der letzten Jahre stand im Zeichen einer intensiven Beobachtung der Zinssätze, und das aus gutem Grund. 2022 und 2023 erhöhte die Federal Reserve die Zinssätze elfmal, um die abnorm hohen Inflationsraten zu bekämpfen. Obwohl die Inflation weiterhin besteht, hat sich das aktuelle Niveau von 2,9% merklich von seinen Höchstständen im Sommer 2022 abgekühlt.
In Kombination mit den aktuellen Arbeitsmarktdaten und Inflationsentwicklungen prognostizieren viele Ökonomen, dass Zinssenkungen bevorstehen könnten. Selbst der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, deutete in einer Rede in Jackson Hole, Wyoming, starke Veränderungen in der Politik an.
Besonders interessant könnte eine Zinssenkung für Business Development Companies (BDCs) sein, die Kapital für junge Unternehmen bereitstellen. Ein besonders aussichtsreiches Beispiel in diesem Bereich ist Hercules Capital, das auf Technologiethemen, Lebenswissenschaften und grüne Energie fokussiert ist.
BDCs haben eine ungewöhnliche Unternehmensstruktur, bei der 90% des steuerpflichtigen Einkommens an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Dies macht sie besonders attraktiv für Anleger, die auf Dividendeneinkommen setzen. Hercules Capital hat nicht nur regelmäßig Dividenden gezahlt, sondern diese auch erhöht.
Ein zentraler Indikator für die Gesundheit eines BDCs ist das Net Investment Income (NII). Seit 2018 hat Hercules kontinuierlich sein NII gesteigert, was als gutes Zeichen für das Management und die Qualität des Portfolios gilt.
Niedrigere Zinssätze könnten für Hercules besonders vorteilhaft sein, weil sie für wachstumsstarke Unternehmen attraktiver werden, die anstelle von Wagniskapital eher auf Fremdkapital setzen möchten. Da Fremdkapital keine Verwässerung verursacht, könnte Hercules eine solide Alternative darstellen, was zu einer verstärkten Nachfrage nach seinen Dienstleistungen führen könnte.
Die Flexibilität von Hercules im Vergleich zu traditionellen Banken bietet zusätzliche Vorteile. Mittlere Unternehmen, die von Banken abgewiesen werden, könnten bei Hercules die benötigten Mittel erhalten. Eine reduzierte Zinspolitik könnte zu einem neuen Wachstumsschub führen, was sich positiv auf die Bewertungen auswirken könnte.
Überdies könnten niedrigere Zinsen Unternehmen ermutigen, strategische Entscheidungen wie Fusionen und Übernahmen zu überdenken. Dies könnte wiederum zu Vorteilen für Hercules führen, da einige seiner Portfoliounternehmen von größeren Firmen übernommen werden könnten.
In Anbetracht all dieser Faktoren bleibt Hercules Capital eine attraktive Option mit einer aktuellen Dividendenrendite von 10,4% und einer Fünf-Jahres-Gesamtrendite von 152%, was den S&P 500 deutlich übertrifft.