Wolfgang Grupp, der renommierte Trigema-Chef, steht vor einem bedeutsamen Übergang: Zum Jahreswechsel gibt er die Leitung seines Unternehmens an seine Kinder weiter. In einem exklusiven Interview äußert er sich ausführlich zu seinen Plänen für den Ruhestand ab Januar.
„Ich lasse alles auf mich zukommen. Es ist, wie wenn man einen dreiwöchigen Urlaub gebucht hat. Da macht man auch keinen detaillierten Tagesablauf vorher“, erklärt Grupp gelassen.
Trotz des Übergangs bleibt er der Firma treu, plant regelmäßige Besuche und steht seinen Kindern beratend zur Seite, wenngleich ohne die frühere Verantwortung.
Die Nachfolgeplanung: Trigema in Familienhänden
Die Firma Trigema aus Burladingen wird in die Hände seiner Frau Elisabeth sowie seiner Kinder Bonita und Wolfgang übergehen. Letzterer wird persönlich haftender Gesellschafter, eine Entscheidung, die Grupp respektiert.
Der Übergang erfolgt aus Gründen der Nachfolgeplanung und ist mit Blick auf Grupps Alter von 82 Jahren als der richtige Zeitpunkt gekennzeichnet:
„Wenn es Abend wird, dann bin ich ein bisschen müder als früher. Auch gehe ich um halb elf ins Bett und schlafe acht Stunden. Früher habe ich sechs Stunden geschlafen“, erzählt er.
Kritik an René Benko: Unverantwortliche Finanzmanöver
Das Interview bietet nicht nur Einblicke in Grupps Ruhestand, sondern auch klare Standpunkte zu aktuellen politischen Themen. Kritisch äußert er sich zur Signa-Gruppe und dem österreichischen Immobilienunternehmer René Benko.
Insbesondere die staatlichen Bürgschaften für die Galeria-Kette sieht er skeptisch und bezweifelt die Rechtsstaatlichkeit in solchen Fällen.
Politischer Ausblick: Forderung nach Neuwahlen
Der Trigema-Chef gibt auch einen Ausblick auf die politische Zukunft. Für die Ampelkoalition hegt er einen klaren Wunsch und spricht sich für Neuwahlen aus.
„Meiner Meinung nach müsste Herr Lindner die Regierung aufkündigen, dann gibt es Neuwahlen, dann wäre sicher die CDU stärkste Partei und könnte mit der FDP eine neue Regierung bilden“, so Grupp abschließend.