Trotz der auf Eis gelegten Verkaufsverhandlungen der asiatischen Foodpanda-Aktivitäten scheint der Aktienkurs von Delivery Hero einem Achterbahnritt zu folgen. Nach anfänglichen, durch die Nachricht des abgebrochenen Deals ausgelösten, Turbulenzen beruhigte sich das Parkett im weiteren Handelsverlauf. Am Nachmittag konnte das Wertpapier fast alle Einbußen egalisieren und verzeichnete zwischenzeitig sogar leichte Gewinne. Gegen Ende des Tages war allerdings erneut ein leichter Rückgang zu verbuchen, der das Minus auf weniger als zwei Prozent festsetzte.
Das Handelsumfeld offenbarte die Nervosität der Investoren. Auf Tradegate fiel die Aktie bis auf 18,60 Euro, und auch im Xetra-Handel deutete ein Tief von fast 20 Euro auf eine deutliche Verunsicherung hin. Doch im Laufe des Tages fand das Papier wieder Anklang bei den Anlegern. Die jüngsten Schwankungen sind Teil einer Volatilitätsphase, die bereits im Februar begann, als der Kurs vorübergehend auf ein Rekordtief von knapp unter 15 Euro fiel.
Die Ungewissheit kam durch ins Stocken geratene Transaktionen auf, wobei unterschiedliche Preisvorstellungen als Hinderungsgrund genannt wurden. Händler interpretierten die letzten Unternehmensaussagen zu den Verhandlungen jedoch als positiv. Auch wenn der Markt das Scheitern des Deals antizipiert hatte, hoben Börsianer hervor, dass Aussagen zu einer ausreichenden Liquidität für die Schuldenrückzahlung die Lage entschärften.
Erst kürzlich hatte Finanzchef Emmanuel Thomassin in seiner Kommunikation keinen unmittelbaren Druck zur Veräußerung des Foodpanda-Geschäfts erkennen lassen und auf ausreichende finanzielle Ressourcen für die Begleichung von Verbindlichkeiten hingewiesen. UBS-Analyst Jo Barnet-Lamb zeigte sich zwar enttäuscht über das Zerschlagen der Gespräche, betonte aber gleichzeitig, dass das Vertrauen in den Wert von Foodpandas Südostasien-Geschäft zugenommen habe. Die ermutigenden Quartalsergebnisse und signifikant gestärkte Bruttomargen ließen auf ein profitables Wachstum hoffen. Zudem äußerte Barnet-Lamb die Erwartung, dass Delivery Hero kurzfristig vermutlich keine externen Kapitalquellen benötigt, um den Schuldenverpflichtungen nachzukommen.