In Sachsen begegnen die Beschäftigten der Mitteldeutschen Flughafen AG der kalten Jahreszeit mit einem heißen Arbeitskampf. Ein Warnstreik hat zum Auftakt der Winterferien zum Stillstand der Passagierflüge an den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden geführt. Laut Flughafenbetreibern mussten am Sonntag sämtliche Flüge gestrichen werden, und auch für den Montag prognostiziert der Flugplan eine gähnende Leere: Die Streichung der meisten Verbindungen steht bereits fest. Rund 100 Flüge fallen dem Arbeitskampf zum Opfer.
Die Streikmaßnahme, initiiert von der Gewerkschaft Verdi, hat mit der Geisterstunde des Sonntags begonnen und ist auf ein 48-Stunden-Fenster angelegt. Die Gewerkschaft vertritt rund 1.300 Beschäftige an beiden Verkehrsknotenpunkten und intensiviert mit dieser Aktion ihre Forderungen im laufenden Tarifdisput. Im Zentrum des Konflikts steht der Ruf nach einer deutlichen Anhebung der Tabellenentgelte um 650 Euro für das Jahr 2024, ergänzt durch eine Einmalzahlung von 3.000 Euro zum Inflationsausgleich. Diese Forderungen stellen eine markante Erhöhung gegenüber dem Angebot des Arbeitgebers dar, der eine Erhöhung um 330 Euro über drei Jahre und eine Inflationsausgleichszahlung von 2.200 Euro vorschlägt. Verdi kritisiert, dass dieser Vorschlag hinter den Erwartungen zurückbleibe.
Der Flughafenbetreiber zeigte sich angesichts der Lage bestürzt und erklärte, dass das unterbreitete Angebot bereits die wirtschaftliche Obergrenze markiere. In Anbetracht der festgefahrenen Lage sollen die Verhandlungen Ende Februar fortgeführt werden, um zu einer gütlichen Einigung zu finden.