09. Oktober, 2024

Wirtschaft

Warnstreik legt Flughafen Frankfurt lahm

Warnstreik legt Flughafen Frankfurt lahm

Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Ankündigung wahr gemacht und am Donnerstagmorgen die Luftsicherheitskräfte am Frankfurter Flughafen in den Warnstreik geführt. Das Ergebnis: Keine Boarding-Möglichkeiten und eine Flut an Flugannullierungen im bedeutendsten Luftdrehkreuz Deutschlands. Fraport, die Betreibergesellschaft des Frankfurter Flughafens, hatte Reisende bereits im Vorfeld gewarnt und davon abgeraten, den Flughafen aufzusuchen. Die digitale Anzeigetafel des Airports verzeichnete eine Vielzahl von Flugausfällen, vereinzelte Maschinen hoben jedoch trotz der herausfordernden Umstände ab.

Die Leistungen der Luftsicherheitskräfte sind unerlässlich für die Durchführung der Passagier- und Gepäckkontrollen sowie die Überprüfung des Personals, ohne die ein geordneter Flugbetrieb schlichtweg undenkbar ist. Der laufende Tarifkonflikt zwischen Verdi und den Arbeitgebern – vertreten durch den Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen – hat durch den Streik eine weitere Eskalationsstufe erreicht. Während die Gewerkschaft deutlich höhere Stundenlöhne, Zulagen und Zusatzvergütungen für Mehrarbeit einfordert, stellen die Arbeitgeber ein Tarifangebot in Aussicht, das für die Jahre eine schrittweise Erhöhung des Lohns vorsieht.

Die Situation spitzt sich weiter zu, da es laut Frank Haindl von der BDLS-Tarifkommission an der Zeit für einen tragfähigen Kompromiss sei. Beide Seiten müssten sich außerdem auf Eckpunkte einer potenziellen Schlichtung einigen können, falls es am Verhandlungstisch zu keiner Einigung kommen sollte. Haindl betonte die Notwendigkeit, umfassende Streiks, welche an das Chaos bei der Deutschen Bahn erinnern, zu verhindern.

Neben Frankfurt waren auch andere wichtige Flughäfen in Deutschland von angekündigten Warnstreiks betroffen, abhängig von den jeweiligen Schichtbeginnen der Mitarbeiter. Erst zum Freitag wird wieder mit einem regulären Flugprogramm gerechnet. Laut Prognosen des Flughafenverbandes ADV könnten dadurch etwa 1100 Flüge bundesweit entweder gestrichen werden oder verspätet abheben, wobei rund 200 000 Passagiere von diesen Maßnahmen betroffen sind.