Die Aktie von Super Micro Computer erlebte in der vergangenen Woche ein regelrechtes Auf und Ab. Nachdem der Kurs am Mittwoch um bis zu 9% gestiegen war, verlor die Aktie am Donnerstag wieder 2,5%. Diese Volatilität spiegelt die widersprüchlichen Gemütslagen der Investoren wider, die zwischen Optimismus über die soliden finanziellen Aussichten und Vorsicht gegenüber regulatorischen Risiken schwanken. Berichten zufolge ermittelt das US-Justizministerium gegen Super Micro aufgrund fragwürdiger Geschäftspraktiken, die Ende August von der Short-Seller-Firma Hindenburg Research publik gemacht wurden. Diese Kontroversen haben den Aktienkurs unter 50 Dollar pro Aktie gedrückt. Trotzdem konnte Super Micro Anfang dieser Woche an Fahrt gewinnen, nachdem das Unternehmen überzeugende Zahlen zur Nachfrage nach seinen Produkten präsentierte. Ein Anstieg von 16% am Montag zeugt von dieser Entwicklung, obwohl der Kurs am Dienstag, trotz einer anfänglichen Rallye, um 5% fiel. Der Optimismus der Investoren über die beeindruckenden Lieferdaten prallte gegen die drohenden regulatorischen Unsicherheiten ab. Super Micro stellt Server her, die auf Nvidias AI-Chips basieren und wichtige Komponenten moderner Datenzentren darstellen. Pro Quartal versendet das Unternehmen über 100.000 Nvidia-GPUs, die in einigen der weltweit größten AI-Fabriken eingesetzt werden. Die im August von Hindenburg erhobenen Vorwürfe betrafen unter anderem fragwürdige Buchführungspraktiken und nicht offengelegte Geschäftsbeziehungen. Auch sollen über Mittelsmänner Server an sanktionierte russische Firmen geliefert worden sein. Als Reaktion auf den Bericht fiel die Aktie um 20%, und es kam zu einer Verzögerung beim Einreichen des Jahresberichts. CEO Charles Liang wies die Vorwürfe zurück und bezeichnete sie als fehlerhaft. Er betonte, dass die verspätete Einreichung des 10-K-Berichts keine Auswirkungen auf die Quartalsergebnisse haben werde. Die Analystenstimmen sind geteilt: Während einige trotz allem einen Kursanstieg prognostizieren, senkte Analyst Jim Kelleher seine Kursprognose von 100 auf 70 Dollar. Analysten erwarten einen Anstieg des Aktienkurses auf bis zu 66 Dollar innerhalb der nächsten zwölf Monate. Die jüngsten Geschäftszahlen mit einem Umsatzanstieg von 143% im vergangenen Jahr haben Erwartungen knapp verfehlt, doch für das nächste Quartal wird mit einem Umsatzwachstum von 206% gerechnet. Trotz der Bedenken bleibt das Potenzial im KI-Sektor vielversprechend. Sollte Super Micro die regulatorischen Hürden überwinden, steht einer positiven Entwicklung nichts im Wege.