16. Januar, 2025

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Verizon strebt mit 20-Milliarden-Dollar-Übernahme nach Wachstumsimpulsen – trotz erhöhter Verschuldung

Verizon strebt mit 20-Milliarden-Dollar-Übernahme nach Wachstumsimpulsen – trotz erhöhter Verschuldung

Verizon konnte kürzlich zum 18. Mal in Folge seine Dividende erhöhen und hält damit die längste aktuelle Serie im US-Telekommunikationssektor. Ein entscheidender Faktor für diese Kontinuität war die verbesserte freie Cashflow-Bilanz und das gesunkene Verschuldungsverhältnis.

Jedoch hat das Unternehmen vor kurzem einer Übernahme von Frontier Communications für 20 Milliarden Dollar zugestimmt, was die Verschuldung erheblich erhöhen wird. Diese Akquisition soll Verizons Glasfasernetz stärken, jedoch könnte die erhöhte Verschuldung die Fähigkeit zur weiteren Dividendenerhöhung beeinträchtigen.

In den letzten Jahren lag Verizons Fokus stark auf der Reduzierung der Verschuldung. Das langfristige Ziel des Unternehmens ist es, das Verschuldungsverhältnis auf 1,75 bis 2,0 zu senken. Am Ende des zweiten Quartals betrug das Verhältnis 2,5, ein Rückgang von 2,7 Ende 2022. Mit Überschüssen aus dem freien Cashflow wurden Schulden abgebaut, und die Pläne sahen vor, bei Erreichung eines Verhältnisses von 2,25 ein Aktienrückkaufprogramm zu starten.

Verizon lag gut im Plan, dieses Ziel bis nächstes Jahr zu erreichen. Der freie Cashflow nach Dividenden stieg, was eine beschleunigte Schuldenreduzierung ermöglichte. Beispielsweise wurden im ersten Halbjahr 2024 Überschüsse von 2,9 Milliarden Dollar erzielt, verglichen mit 2,5 Milliarden im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Diese Entwicklung deutete darauf hin, dass das Verschuldungsverhältnis bis Ende nächsten Jahres auf 2,3 sinken könnte.

Die Übernahme von Frontier ändert jedoch die Pläne. Gemäß S&P Global wird das Verschuldungsverhältnis nach Abschluss des Deals auf etwa 3,0 ansteigen, was kurzfristig Aktienrückkäufe ausschließt. Beide Ratingagenturen, S&P Global und Fitch, erwarten jedoch, dass Verizon seine Schulden schnell wieder abbauen wird, und gehen davon aus, dass das Unternehmen sein Zielverhältnis für Aktienrückkäufe bis 2027 erreichen wird.

S&P Global wies darauf hin, dass trotz des Anstiegs das neue Verschuldungsverhältnis unter der kritischen Marke von 3,25 liegt, bei der eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit erfolgen würde. Verizons Bonitätsrating von S&P Global liegt bei BBB+, während Fitch es mit A- sogar höher einstuft.

Im Vergleich zu AT&T steht Verizon bereits besser da. Letztes Jahr hatte AT&T seine Dividende um fast 50 % gekürzt, um mehr Kapital für Netzwerkinvestitionen und Schuldenabbau zu behalten. Trotz aggressiver Schuldenreduzierung bewegt sich das Verschuldungsverhältnis von AT&T derzeit bei etwa 2,9.

Die Stärkung des Glasfasernetzes durch die Übernahme von Frontier soll Verizons Kundenbasis von 7 Millionen auf über 10 Millionen Haushalte bis 2026 erweitern und langfristig bis zu 25 Millionen Haushalte erreichen. Zudem wird die Übernahme voraussichtlich einen positiven Beitrag zum Unternehmensgewinn leisten, getragen von Kostensynergien in Höhe von mindestens 500 Millionen Dollar in den ersten drei Jahren.

Verizon ist fest entschlossen, seine führende Position im Dividendenranking zu halten und seine solide Bilanz zu verbessern, trotz der kurzfristigen Verschuldungsspitze.