Die Tarifgespräche zwischen der Fluggesellschaft Lufthansa und ihrer Bodencrew sind weiterhin in vollem Gange, nachdem der zweite Warnstreik zu einer erheblichen Anzahl an Flugannullierungen geführt hat. Vertreter von Lufthansa und der Gewerkschaft Verdi saßen bis spät in die Nacht zusammen und setzten ihre Verhandlungen am Morgen fort, um einen fairen Kompromiss für die über 20.000 betroffenen Bodenmitarbeiter anzustreben, wie ein Sprecher des Unternehmens berichtete.
Parallel dazu laufen Gespräche zwischen Verdi und verschiedenen Luftsicherheitsunternehmen. Diese zielen darauf ab, die Gehaltsstrukturen und Arbeitsbedingungen der circa 25.000 Angestellten zu verbessern, die an den deutschen Flughäfen für die Sicherheitskontrollen zuständig sind. Im Gegensatz zu den Lufthansa-Verhandlungen waren diese Gespräche von Beginn an auf zwei Tage angesetzt.
Die Tarifauseinandersetzungen gewannen an Dringlichkeit, nachdem vor den jüngsten Warnstreiks des Lufthansa-Bodenpersonals bereits ein bundesweiter Warnstreik der Luftsicherheitskräfte am 1. Februar stattfand, der zu über 1100 Flugannullierungen führte. Der zweite Ausstand bei Lufthansa wirkte sich insbesondere auf die Flughäfen München und Frankfurt aus, wo Techniker, Logistiker und Schalterpersonal ihre Arbeit niedergelegt hatten. Auch in weiteren Städten wie Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart kam es zu Streikaktionen, die die Luftfahrtbranche empfindlich trafen.