In einer überraschenden Wendung hat der Iran zugegeben, dass die kürzliche Kaperung eines Containerschiffs mit israelischen Banden als Vergeltungsmaßnahme diente. Der iranische Vizepräsident Mohammed Deghan räumte ein, dass die Aktion als Antwort auf nicht näher spezifizierte Operationen der Vereinigten Staaten und Israels erfolgte. Dies steht im Gegensatz zu früheren Behauptungen des iranischen Außenministeriums, das die Konfiszierung mit Verstößen gegen maritime Regularien begründet hatte.
Der Zwischenfall fand nur Stunden vor einem umfangreichen Angriff des Irans auf Israel statt, als die Marine der iranischen Revolutionsgarden das Frachtschiff "MSC Aries" im Golf von Oman festsetzte und es in die eigenen territorialen Gewässer umleitete. Das unterwegs von den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Indien befindliche Schiff liegt derzeit bei der Insel Gheschm vor Anker, laut Angaben des Schiffsortungsdienstes "Marinetraffic".
Die Bedeutung der Straße von Hormus als eine zentrale Arterie für den internationalen Öltransport ist allgemein bekannt; sie wird als eine der vitalsten Passagen für die weltweite Ölversorgung angesehen. Zwischenfälle in dieser Region ziehen regelmäßig internationale Aufmerksamkeit auf sich, insbesondere da die USA der iranischen Marine immer wieder vorwerfen, die Sicherheit und den freien Verkehr in den Gewässern der Straße von Hormus und des angrenzenden Golfs von Oman zu gefährden.