Trotz Hoffnungen auf eine allmähliche Abkühlung der Inflationstendenzen in Deutschland, lassen aktuelle Signale aus konsumnahen Unternehmen kaum Raum für eine Verschnaufpause im Portemonnaie der Verbraucher. Laut den neuesten Daten des Münchner Ifo-Instituts haben die Preiserwartungen der Branchen, die nahe am Konsumerverhalten agieren, einen leichten Anstieg erfahren. Von 32,3 im Dezember auf 32,9 Punkte im Januar – ein Zeichen dafür, dass der Preisauftrieb mit beharrlicher Konstanz seinen Weg fortsetzt.
Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser bringt es auf den Punkt: 'Wir werden wohl keine schnelle Entlastung bei den Inflationsraten erleben.' Besonders im Bereich der Dienstleistungen zeichnen sich Preissprünge ab. Die Befragungsergebnisse deuten darauf hin, dass Verzehr im Restaurant oder der Aufenthalt in Hotels – Genussmomente des Alltags – in naher Zukunft tiefer in die Tasche greifen lassen werden.
Allerdings verläuft die Entwicklung nicht in allen Konsumsegmenten gleich. Während für Speis und Trank höhere Preise zu erwarten sind, zeigt sich der Textilhandel etwas zurückhaltender im Hinblick auf neue Preisanhebungen. Bei den Bekleidungshändlern lässt der Preisdruck nach, und auch Reiseveranstalter zeigen eine gemäßigtere Tendenz in ihren Preisstrategien, verglichen mit den vorangegangenen Monaten.
Für eine kleine Erleichterung bei Verbrauchern könnte der Einzelhandel im Bereich der Zweiräder sorgen. Hier stehen die Zeichen auf Preisstabilisierung oder gar -senkung, was zumindest für diejenigen, die mit dem Fahrrad liebäugeln, eine gute Nachricht ist.
Aktuelle Entwicklungen und die strategischen Ausrichtungen der Unternehmen lassen erkennen, dass der Kampf gegen die Inflation ein Marathon und kein Sprint ist. Verbraucher sollten sich daher auf eine Fortsetzung des Trendes zu höheren Preisen einstellen – zumindest in bestimmten Konsumbereichen.