Die Übernahme von U.S. Steel durch den japanischen Stahlgiganten Nippon Steel steht unter erheblichem Druck seitens der US-Regierung. Ein von Reuters eingesehenes Schreiben des Committee on Foreign Investment in the U.S. (CFIUS) warnt vor möglichen Gefahren für die nationale Sicherheit durch diese Transaktion.
CFIUS erläutert in dem Schreiben, dass Entscheidungen von Nippon Steel zu einer Verringerung der heimischen Stahlkapazitäten führen könnten. Dies würde die Versorgung mit wichtigen Metallen für den Transport-, Bau- und Agrarsektor gefährden. Zudem weist das Komitee darauf hin, dass Nippon Steel sich gegen US-Zölle auf chinesische Stahlimporte stellen könnte.
Ein Experte kommentierte, dass dies eine bedeutende Erweiterung der bisherigen Definition von nationalen Sicherheitsrisiken markiere. Manche äußerten die Frage, warum eine Übernahme durch ein Unternehmen aus Japan – einem der engsten Verbündeten Washingtons – überhaupt ein Risiko darstellen sollte.
Ungeachtet dieser Bedenken deutet das Schreiben auf die Argumentationsbasis hin, mit der die Biden-Administration das Vorhaben blockieren könnte, das parteiübergreifenden Widerstand hervorgerufen hat. Sowohl die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris als auch der republikanische Rivale Donald Trump haben ihre Ablehnung signalisiert.
In einer von Reuters eingesehenen 100-seitigen Antwort verspricht Nippon Steel, Milliarden von Dollar in U.S. Steel Anlagen zu investieren, die sonst stillgelegt würden. Das Unternehmen sichert zudem zu, keine Arbeitsplätze oder Kapazitäten außer Landes zu verlagern.
U.S. Steel hat seinerseits angekündigt, alle juristischen Mittel zu nutzen, um die Übernahme voranzutreiben.