22. März, 2025

Märkte

Unterstützung für Bundesanleihen durch gedämpfte Konjunkturaussichten

Unterstützung für Bundesanleihen durch gedämpfte Konjunkturaussichten

Auf dem deutschen Rentenmarkt konnten Bundesanleihen am heutigen Handelstag geringfügige Gewinne verzeichnen. Besonders vor dem Hintergrund abgeschwächter ökonomischer Signale aus der Konjunktur fand ein sicherheitsorientierter Anlagezugang statt. Stellvertretend dafür stieg der Euro-Bund-Future leicht um 0,11 Prozent und markierte einen Stand von 132,26 Zählern, während die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen eine marginale Abnahme auf 2,45 Prozent zeigten.

Eine verhalten optimistische Haltung prägte die Stimmung auf dem Rentenmarkt am heutigen Vormittag. Insbesondere enttäuschenden Wirtschaftsindikatoren, wie der von der EU-Kommission veröffentlichte Wirtschaftsstimmungsindex ESI, der im Februar eine unerwartete Eintrübung erfuhr, boten festverzinslichen Wertpapieren leichten Auftrieb. Abgesehen vom Konsumklima waren es alle ökonomischen Sektoren, die einen Rückgang in der Zuversicht zeigten.

In puncto Geldpolitik signalisierte Luis de Guindos, Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), eine abwartende Haltung mit Blick auf eine mögliche geldpolitische Lockerung. Die EZB fordere zunächst klarere Indikatoren für einen Rückgang der Inflationsraten, was von Seiten der EZB-Präsidentin Christine Lagarde in ähnlicher Weise kommuniziert worden war. Die Märkte haben daraufhin ihre Erwartungen an Zinssenkungen durch die EZB merklich gedämpft.

Für zusätzliche Impulse sorgten nachmittags erwartete Wachstumszahlen aus den Vereinigten Staaten. Hier zeichnet sich nach wie vor keine Notwendigkeit für schnelle Zinssenkungsmaßnahmen ab, was einerseits auf die nach wie vor robuste US-Wirtschaft und andererseits auf das beharrliche Inflationsniveau zurückzuführen ist. Dies wird auch durch eine kontinuierlich straffe Handhabung der Geldpolitik durch die amerikanische Zentralbank (Fed) unterstrichen.

Eine Reihe von Reden hochrangiger Fed-Mitglieder, darunter des New Yorker Notenbankchefs John Williams, könnte die Markterwartungen weiterhin beeinflussen. In den letzten Wochen hatte es seitens vieler Fed-Vertreter deutliche Signale gegen eine kurzfristige geldpolitische Lockerung gegeben. Dementsprechend haben sich die Markterwartungen für Zinssenkungen seit Januar deutlich reduziert.