22. März, 2025

Politik

Unternehmerische Freiheit unter Druck – Dulger kritisiert Ampel-Koalition

Unternehmerische Freiheit unter Druck – Dulger kritisiert Ampel-Koalition

Die deutsche Wirtschaft spürt Gegenwind von der politischen Front: Rainer Dulger, Präsident der Arbeitgeberverbände, monierte bei einem Symposium anlässlich seines 60. Geburtstags eine Zunahme des Misstrauens von Seiten der Regierung gegenüber der Wirtschaft. Er beklagt, dass die unternehmerische Freiheit durch zu starke staatliche Lenkungsmaßnahmen beschnitten und das Bild von Unternehmern in der Gesellschaft negativ dargestellt werde – eine Entwicklung, die es deutschen Firmen erschwere, sich international zu behaupten.

Im Mittelpunkt von Dulgers Forderungen steht der Ruf nach weniger Bürokratie, um Unternehmen von unnötigem politischen Ballast zu befreien und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Er plädiert für ein Umfeld, das schnelleres und unkomplizierteres Handeln ermöglicht.

Die gesellschaftliche Wahrnehmung von Unternehmern sieht er problematisch verzerrt, wie er an einem kulturellen Phänomen illustrierte: In populären Sonntagabendkrimis würden Unternehmer überproportional oft als Täter dargestellt – ein Bild, das laut Dulger nicht der Realität entspricht.

Bundeskanzler Olaf Scholz hingegen würdigte in seiner Reaktion den Mittelstand als wirtschaftliches Fundament der Nation und zeigte Humor hinsichtlich Dulgers TV-Krimi-Verweis. Zudem wies Scholz auf die vielfältigen Herausforderungen hin, mit denen die Regierung konfrontiert ist – von der Energiesicherheit über Verteidigung bis hin zu finanziellen Investitionsforderungen in diverse Sektoren, bei gleichzeitiger Beachtung der staatlichen Finanzstabilität.

Auch die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi meldet sich zu Wort und verlangt eine Investitionsoffensive. Sie sieht nicht generell ein Konjunkturproblem in Deutschland, sondern ein Defizit an Investitionen. Fahimi fordert staatliche Anreize für private Investitionen und spricht sich gegen die Schuldenbremse aus, die sie als hinderlich für notwendige staatliche Investitionen in Infrastruktur und Bildung ansieht.