16. März, 2025

Wirtschaft

Unstimmigkeiten bei Hannover 96: Martin Kind rügt Hans-Joachim Watzke

Unstimmigkeiten bei Hannover 96: Martin Kind rügt Hans-Joachim Watzke

In der anhaltenden Debatte um Investoren in der deutschen Fußballszene hat Martin Kind, Geschäftsführer von Hannover 96, deutliche Worte für Hans-Joachim Watzkes Äußerungen gefunden. Kind zeigte sich irritiert über die Begründung Watzkes, Sprecher des DFL-Präsidiums, der das gescheiterte Investoren-Projekt unter anderem auf die internen Querelen bei Hannover 96 zurückführte. Die lange schwelende Kontroverse zwischen der Vereinsführung und der Fußball-Kapitalgesellschaft des Zweitligisten wurde von Watzke ins Feld geführt, um den Abbruch der Investoreninitiative zu erläutern.

Im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" kommentierte Kind die Situation mit klaren Worten: "Es ist das Konzept der DFL. Dazu sollten sie auch stehen." Kind wies hierbei jegliche Verbindung seines Stimmverhaltens mit der Entscheidung der DFL zurück und forderte eine eigenständige Haltung seitens der Liga.

Die Entscheidung des DFL dafür, den Einstieg von Investoren nicht weiterzuverfolgen, wurde von den 36 DFL-Vereinen aus der Ersten und Zweiten Bundesliga am 11. Dezember mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit ratifiziert. Bei diesen Abstimmungen soll Martin Kind entgegen der Meinung der Vereinsführung votiert haben.

Die heftige Opposition gegen Investoren in Deutschland schlug sich vor allem in Aktionen der Fans nieder, die in Form von Protesten bei den Spielen zu Verzögerungen führten. Kind selbst wurde Ziel dieser Protestaktionen, was sich durch das Erscheinen von Bannern mit seinem Konterfei im Fadenkreuz verdeutlichte.

Hintergründe dieser Auseinandersetzungen sind die 50+1-Regelungen, welche die Macht externer Geldgeber in Profivereinen begrenzen und dazu dienen, die Entscheidungsgewalt der Muttervereine, auch nach einer Ausgliederung in Kapitalgesellschaften wie beispielsweise die Hannover 96 GmbH & Co. KGaA, zu erhalten. Kind, ein bekannter Gegner dieser Regel, sieht in Watzkes strikter Verteidigung keine Chancen auf notwendige Reformen und beklagt: "Ich halte es für falsch, dass Herr Watzke die 50+1-Regel in der jetzigen Form als gesetzt erklärt."