17. März, 2025

Politik

Ungarns Griff nach Einigkeit: Orban signalisiert Unterstützung für Schwedens NATO-Beitritt

Ungarns Griff nach Einigkeit: Orban signalisiert Unterstützung für Schwedens NATO-Beitritt

In einer Wendung, die als Wegbereiter für eine verstärkte Sicherheitsallianz in Europa gedeutet werden könnte, hat der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban seine Zustimmung zum NATO-Beitritt Schwedens prononciert. Trotz seiner bekannten Verbindungen zu Russlands Präsidenten Wladimir Putin und der Betonung auf eine diplomatische Lösung des Ukraine-Konflikts, erklärte Orban, dass Ungarn den Schritt Schwedens in Richtung NATO-Integration unterstützen werde. Der ungarische Regierungschef, dessen Land selbst ein Mitglied der Allianz ist, hob die Bedeutung der bilateralen Beziehungen hervor, insbesondere im Licht des kürzlichen Besuchs des schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson in Budapest.

Orbans Aussagen verdeutlichen den schwierigen geopolitischen Spagat Ungarns. Einerseits offenbart er seine Nähe zu Russland und dessen Führung, andererseits lässt er keinen Zweifel daran, dass Russland im Ukraine-Konflikt der Aggressor sei und strebt nach einem raschen Ende der Auseinandersetzung durch Verhandlungen. Die Ablehnung einer militärischen Antwort auf die Krise spiegelt Ungarns Begehren nach einer friedlichen Resolution wider.

Das Zusammenspiel zwischen Schweden und Ungarn wurde ferner durch Abkommen zur militärischen Kooperation unterstrichen – eine Bewegung, die als konkreter Schritt zur weiteren Integration Schwedens in die westliche Verteidigungsgemeinschaft betrachtet wird. Hierzu zählt auch der Kauf und die Wartung schwedischer Jagdjets vom Typ Jas 39 Gripen, die Ungarns militärische Kapazitäten stärken sollen.

Neuerlich zeigte sich jedoch die Zwiespältigkeit von Orbans Fidesz-Partei in Fragen der Außenpolitik. Die Ablehnung einer Schweigeminute für den verstorbenen russischen Oppositionspolitiker Alexej Nawalny im Parlament durch Abgeordnete von Fidesz und deren Koalitionspartei KDNP veranschaulichte die Vermeidung einer klaren Stellungnahme gegen Putin und offenbarte die innenpolitische Gratwanderung der Regierungspartei.

Abschließend stellt sich Ungarn als Land dar, das auf einer Seite Solidarität mit der Nato zeigt und auf der anderen Seite den Dialog mit Russland nicht abreißen lässt – ein Balanceakt, der weiteres internationales Interesse auf sich ziehen wird.