16. März, 2025

Politik

Ukraines Präsident mahnt: Hilfsverzögerungen und Rüstungsmangel an der Front

Ukraines Präsident mahnt: Hilfsverzögerungen und Rüstungsmangel an der Front

Der Konflikt in der Ukraine geht unvermindert weiter, und die Frontberichte des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zeichnen ein düsteres Bild der gegenwärtigen Situation. Nach einem Besuch an der vordersten Frontlinie beschreibt Selenskyj die Lage als 'äußerst schwierig'. In seiner Videoansprache an die Nation machte er auf die Problembereiche aufmerksam, in denen die russischen Truppen die stärksten Reserven zusammengezogen haben. Insbesondere weist der Staatschef auf eine Verzögerung in der westlichen Unterstützung hin, welche die russischen Streitkräfte zu ihrem Vorteil nutzen würden.

Die Mängel sind präzise: ein Defizit an Artilleriegeschossen, die Knappheit von Flugabwehrsystemen nahe der Front und ein Fehlen weitreichender Raketen werden von Selenskyj als kritische Punkte herausgestellt. Der Präsident versichert jedoch, dass die ukrainische Regierung alles daransetzt, die Unterstützung durch westliche Partnerländer wieder in Gang zu bringen. Jüngst mussten sich ukrainische Einheiten aus der Stadt Awdijiwka zurückziehen, was die prekäre Situation unterstreicht.

Selenskyj unterstreicht die Brisanz des Konfliktes in Kupjansk, einem Gebiet nahe Charkiw, welches strategisch durch seinen Eisenbahnknotenpunkt von hoher Bedeutung ist. Angesichts der mangelnden Munition sehen sich die Verteidiger Herausforderungen gegenüber, die im Herbst 2022 zunächst erfolgreich die russischen Einheiten zurückdrängen konnten. In seiner Ansprache dankt der Präsident den ukrainischen Firmen, die trotz der Umstände die Rüstungsproduktion im eigenen Land ankurbeln. Dennoch bestätigt er die Abhängigkeit von ausländischer Unterstützung, um den Bedarf an Waffen und Munition decken zu können.

Nicht nur militärisch, auch wirtschaftlich sieht sich die Ukraine mit Herausforderungen konfrontiert. Selenskyj thematisiert die Proteste polnischer Bauern gegen die Agrarexporte seines Landes, die zu Blockaden an den Grenzübergängen geführt haben. Der Präsident wertet dies als 'verheerendes Signal' einer nachlassenden Solidarität und fordert gemeinschaftliche Entscheidungen mit Blick auf das Gemeinwohl, um diese Problematik zu lösen. Die Tatsache, dass nur ein geringer Prozentteil der ukrainischen Landwirtschaftsexporte Polen überquere, verdeutliche, dass das eigentliche Problem im politischen Bereich liege.