11. September, 2024

Wirtschaft

Überraschendes Auftragsplus in der deutschen Industrie und gemischte Signale aus den USA

Überraschendes Auftragsplus in der deutschen Industrie und gemischte Signale aus den USA

Der Auftragseingang in der deutschen Industrie hat sich im Juli überraschend positiv entwickelt und stieg dank mehrerer Großaufträge um 2,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Dieser Anstieg kommt nach fünf Monaten kontinuierlichen Rückgangs und stellt den zweiten Aufschwung in Folge dar. Analysten, die im Durchschnitt einen Rückgang von 1,7 Prozent erwartet hatten, wurden von diesen Zahlen positiv überrascht.

Auch jenseits des Atlantiks gibt es Lichtblicke: Die Stimmung unter den US-Dienstleistern hat sich im August unerwartet aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex des Instituts for Supply Management (ISM) kletterte leicht auf 51,5 Punkte. Volkswirte hatten hier lediglich einen unveränderten Wert von 51,4 Punkten prognostiziert.

Allerdings bleibt das Gesamtbild der Wirtschaft gemischt. Drei führende deutsche Wirtschaftsforschungsinstitute, darunter das Ifo-Institut in München und das RWI in Essen, senkten ihre Wachstumsprognosen und erwarten für das laufende Jahr kein Wirtschaftswachstum. Timo Wollmershäuser, Konjunkturchef des Ifo-Instituts, betonte die strukturellen Probleme der deutschen Wirtschaft im Vergleich zu den konjunkturellen Auftrieben in anderen Ländern.

In den USA hingegen zeigte sich der Arbeitsmarkt von einer weniger robusten Seite. Laut dem Arbeitsmarktdienstleister ADP wurden im August nur 99.000 neue Stellen geschaffen, was weit hinter den erwarteten 145.000 neuen Arbeitsplätzen zurückbleibt. Dies markiert den geringsten Anstieg seit Januar 2021.

Im Einzelhandel der Eurozone stiegen die Umsätze im Juli um lediglich 0,1 Prozent und blieben damit hinter den Erwartungen der Ökonomen, die einen Anstieg um 0,2 Prozent prognostiziert hatten, zurück. Dennoch stellt dies eine leichte Erholung nach einem Rückgang von 0,4 Prozent im Juni dar.

Nicht zuletzt bekräftigte Kremlchef Wladimir Putin auf dem Östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok die Bereitschaft Russlands, weiterhin Gas durch die Ukraine nach Europa zu transportieren. Der derzeitige Transitvertrag läuft jedoch zum Jahreswechsel aus, und es bleibt abzuwarten, ob eine Verlängerung ausgehandelt wird.