In einer unerwarteten Wendung kündigte SAP, der Software-Riese Europas, den Rücktritt seines designierten Aufsichtsratsvorsitzenden Punit Renjen an. Der aus den USA stammende Top-Manager wird sein Amt nicht wie geplant antreten und verlässt das Unternehmen zur anstehenden Hauptversammlung im Mai. Als Grund für diesen Schritt nannte SAP eine Diskrepanz zwischen Renjens und des Unternehmens Vorstellungen über die Ausgestaltung der Führungsrolle innerhalb des Aufsichtsrats.
Die Nachricht, die am Sonntagabend aus dem Firmensitz in Walldorf kam, überrascht viele Beobachter, da Renjen als designierter Nachfolger des SAP-Mitgründers Hasso Plattner galt. Doch das DAX-notierte Unternehmen ließ nicht lange auf seinen Plan B warten: Pekka Ala-Pietilä, ein erfahrener Exekutive aus dem Hause Nokia, wurde als Kandidat für die Aufsichtsratswahl präsentiert. Der Finne soll nicht nur Renjens Platz im Kontrollgremium einnehmen, sondern ist auch als zukünftiger Vorsitzender des Aufsichtsrats vorgesehen.
Diese Entwicklung markiert einen signifikanten Führungswechsel bei einem der Leitbetriebe im europäischen Technologiesektor und könnte Auswirkungen auf die Strategie und das weitere Wachstum von SAP haben.