12. Dezember, 2024

Politik

Trumps Strafzölle: Der Schlag gegen Nordamerika – und deutsche Autobauer

Donald Trump will am Tag seiner Amtseinführung Strafzölle auf Importe aus Mexiko und Kanada verhängen. Diese Entscheidung könnte nicht nur den nordamerikanischen Handel erschüttern, sondern auch deutsche Automobilhersteller hart treffen.

Trumps Strafzölle: Der Schlag gegen Nordamerika – und deutsche Autobauer
Global vernetzt, lokal bedroht: Zulieferer wie Bosch und Continental beschäftigen zehntausende Mitarbeiter in Mexiko. Trumps Maßnahmen könnten weitreichende Folgen haben.

Ein 25-Prozent-Schock für Mexiko und Kanada

Donald Trump lässt keinen Zweifel an seiner Agenda: Mit der Wiederaufnahme seines Amts will er Mexiko und Kanada durch Strafzölle unter Druck setzen.

Noch vor der offiziellen Amtseinführung kündigte der designierte US-Präsident an, sämtliche Produkte aus den beiden Nachbarländern mit einem Zoll von 25 Prozent zu belegen.

Der Grund? Die Kriminalität an den Grenzen – von Drogenhandel bis Menschenschmuggel. Trump fordert von beiden Ländern drastische Maßnahmen, andernfalls sollen die Zölle bestehen bleiben.

Doch die Ankündigung hat nicht nur politische Konsequenzen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen könnten enorm sein. Mexiko und Kanada gehören zu den wichtigsten Handelspartnern der USA. Experten warnen vor einem Rückschlag für das Freihandelsabkommen USMCA, das 2020 als Nachfolger von NAFTA in Kraft trat und den nordamerikanischen Handel auf ein neues Level heben sollte.

Deutsche Autobauer im Visier

Für deutsche Automobilhersteller wie Volkswagen, BMW und Daimler kommt die Nachricht zur denkbar ungünstigsten Zeit. Mexiko ist nicht nur der sechstgrößte Automobilproduzent der Welt, sondern auch eine zentrale Produktionsbasis für den US-Markt.

Deutsche Autobauer wie Volkswagen setzen auf Mexiko als zentralen Produktionsstandort für den US-Markt. Trumps Zölle könnten das Modell ins Wanken bringen.

Volkswagen etwa baut seit mehr als 50 Jahren in Puebla Autos, während Audi, Mercedes und BMW ebenfalls erhebliche Produktionskapazitäten in Mexiko etabliert haben.

Die Exportmodelle – darunter der beliebte VW Jetta oder BMWs 3er-Serie – gelangen zu wettbewerbsfähigen Preisen auf den US-Markt. Strafzölle könnten diese Kostenstruktur ins Wanken bringen.

Mit etwa 200.000 Arbeitsplätzen, die allein deutsche Unternehmen in Mexiko geschaffen haben, steht viel auf dem Spiel. Die deutsche Außenhandelskammer beziffert die Belegschaft von Volkswagen in Mexiko auf 15.000 Mitarbeiter, während Zulieferer wie Continental, Bosch und Leoni Zehntausende weitere Beschäftigte haben.

Diese Industrienetzwerke könnten durch die Zollpläne Trumps nachhaltig geschädigt werden.

Ein riskantes Manöver

Trumps Argumentation basiert auf der Annahme, dass Mexiko und Kanada nicht genug gegen Grenzkriminalität unternehmen. Doch die ökonomische Realität erzählt eine andere Geschichte.

Die enge Verzahnung der nordamerikanischen Volkswirtschaften sorgt dafür, dass die USA genauso von mexikanischen und kanadischen Importen abhängig sind wie umgekehrt. Mexiko ist der viertgrößte Hersteller von Autoteilen weltweit, und viele dieser Komponenten fließen direkt in die Produktionsstätten der USA.

Das USMCA-Abkommen, das explizit auf den Abbau von Handelsbarrieren abzielt, könnte durch die Zölle schwer beschädigt werden. „Dies wäre ein beispielloser Rückschritt für die Wirtschaftsintegration Nordamerikas“, sagt ein Experte für internationalen Handel.

Sollte Mexiko Vergeltungsmaßnahmen ergreifen – wie etwa Zölle auf US-Produkte – könnte ein Handelskrieg zwischen den Nachbarstaaten ausbrechen.