Die amerikanischen Schuldner von Bundesstudienkrediten erleben derzeit eine Phase der Unsicherheit. Grund sind die rechtlichen Herausforderungen an Präsident Joe Bidens Pläne zur Rückzahlung und Erlass von Studentenkrediten, die diese Programme in eine Art Schwebezustand versetzt haben. Die bange Frage lautet: Was erwartet die Kreditnehmer, sobald Donald Trump im Jahr 2025 sein Amt antritt?
Bereits in seiner ersten Amtszeit versuchte Trump, das Public Service Loan Forgiveness (PSLF) Programm zu kippen, das Bundesangestellten eine Schuldenbefreiung nach einer gewissen Anzahl von Jahren oder Zahlungen ermöglicht. Während er damals auf Widerstand stieß, könnte er bei einer Republikanischen Mehrheit im Kongress diesmal Erfolg haben.
Wirtschaftsexperten diskutieren bereits lebhaft über die möglichen Auswirkungen von Trumps zweiter Präsidentschaft auf die Studienkredite.
Mark Weinstock von der Pace University erwartet keine tiefgreifenden Änderungen bei den bestehenden Rückzahlungsplänen – es sei denn, der Supreme Court erklärt sie für verfassungswidrig. Er führt an, dass solche Pläne bereits im Bundeshaushalt verankert sind und eine politische Herausforderung für die Trump-Administration darstellen könnten.
Kevin Shahnazari, Gründer von FinlyWealth, zeigt sich skeptischer. Er erwartet erhebliche Störungen im System der Studienkredite und geht davon aus, dass bereits bestehende Entlastungsmechanismen massiv zurückgefahren werden könnten. Laut Shahnazari könnten die in der Biden-Administration erweiterten einkommensabhängigen Rückzahlungspläne erheblich umstrukturiert oder sogar abgeschafft werden.
Zusätzlich glaubt Weinstock, dass die Einführung neuer Erlassprogramme durch eine Trump-Regierung nahezu ausgeschlossen ist, angesichts der rechtlichen Hürden, denen bereits Biden gegenüberstand.